Deutschland und Israel: Außenminister Johann Wadephul besucht Gedenkstätte Yad Vashem | ABC-Z

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat in Israel die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
in Jerusalem besucht. In der Halle der Erinnerung legte Wadephul einen Kranz
im Namen der Bundesrepublik Deutschland nieder. Im Anschluss
trug sich der CDU-Politiker in das Gästebuch der Gedenkstätte ein, die an die
Ermordung von sechs Millionen Juden durch das NS-Regime von 1933 bis 1945 in Deutschland
erinnert.
“Mit Entsetzen und Scham stehe ich hier als
Außenminister Deutschlands”, las Wadephul aus seinem Eintrag vor.
“Die Monstrosität der Schoah wurde in deutscher Sprache
befohlen, von Deutschen geplant, von Deutschen ausgeführt.” Es
sei “unsere (…) bleibende Verantwortung”, für dieses “von Deutschland begangene, unermessliche
Unrecht das Bewusstsein aufrechtzuerhalten” und gegen
Antisemitismus aufzustehen, sagte der deutsche Außenminister.
Wadephuls Antrittsbesuch in Israel steht vor dem Hintergrund des Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 60 Jahren. Im Zentrum stehen laut dem Auswärtigen Amt bilaterale Themen sowie die Lage im Gazastreifen und der Region. Dabei sind Gespräche mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geplant.
Am Nachmittag ist in Ramallah im Westjordanland zudem ein Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa vorgesehen. Wadephul hatte zuvor die Perspektive einer
Zweistaatenlösung von Israel und Palästina als “beste Chance
für Frieden und Sicherheit” bezeichnet.