Öl- und Goldpreis ziehen an: Anhaltende Unsicherheit: US-Börsen treten auf der Stelle | ABC-Z

Öl- und Goldpreis ziehen an
Anhaltende Unsicherheit: US-Börsen treten auf der Stelle
10.05.2025, 00:27 Uhr
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Nach dem US-Handelsabkommen mit Großbritannien rückt nun China in den Blick der Anleger. Sonderlich groß scheint das Vertrauen in eine baldige Einigung nicht. Die Wall Street schließt mit kleinen Verlusten.
Vor den Gesprächen am Wochenende zwischen den USA und China zur Eindämmung des Handelsstreits hat sich die Wall Street kaum bewegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer mit 41.249 Stellen. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,1 Prozent auf 5651 Zähler nach, die Tech-Börse Nasdaq trat mit 17.928 Punkten auf der Stelle.
Vertreter der beiden größten Volkswirtschaften der Welt treffen sich am Wochenende in der Schweiz, um über Zölle zu sprechen. Anleger hoffen, dass die Gespräche den Handelskrieg beenden werden, der Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum ausgelöst hat. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag niedrigere Zölle für Importe aus China ins Spiel gebracht. Doch Analysten blieben skeptisch. “Ob die Zölle nun 140 Prozent oder 80 Prozent betragen, die Zahl hört sich nach einem Unterschied an, aber wenn es immer noch 80 Prozent Zölle gibt, werden die meisten Leute keine Waren kaufen”, sagte Michael Matousek, leitender Händler bei US Global Investors.
Am Vortag hatten die USA und Großbritannien ein Handelsabkommen getroffen – das erste seiner Art, seit Trump im vergangenen Monat seine ersten Zölle ausgesetzt hatte. Dort sind aber viele Details noch offen und ein Basis-Zoll für Einfuhren in die USA gilt weiterhin.
Krisenwährung gefragt
Am steigenden Goldpreis zeigte sich, wie angespannt die Stimmung an den Börsen weiter ist. “Offensichtlich bleibt die insgesamt anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Zölle wahrscheinlich der wichtigste Faktor für den Goldpreis”, sagte David Meger, Leiter Metallhandel bei High Ridge Futures. Die Feinunze des als Krisenwährung genutzten Edelmetalls verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 3327 Dollar. Am Ölmarkt ging es für die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI um jeweils rund 1,7 Prozent auf 63,88 beziehungsweise 60,99 Dollar je Fass (159 Liter) aufwärts.
“Sollten beide Seiten ein Datum für formelle Handelsgespräche festlegen und sich darauf einigen, die hohen Zölle während der Verhandlungen schrittweise zu senken, könnte der Ölpreis um weitere zwei bis drei Dollar je Barrel zulegen”, sagte Vandana Hari, Gründerin des Analysehauses Vanda Insights.
Enttäuschende Quartalszahlen schickten Expedia auf Talfahrt. Die Aktien der Online-Reiseplattform rutschten um 7,3 Prozent ab. Der Konzern erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 2,98 Milliarden Dollar und verfehlte damit knapp den Durchschnitt der Expertenprognosen.
Der Geschäftsbericht des US-Fahrdienstvermittlers Lyft kam bei Anlegern hingegen äußerst gut an. Die Papiere des Uber-Konkurrenten stiegen um 28 Prozent. Lyft verzeichnete im ersten Quartal einen bereinigten Gewinn von 24 Cent je Aktie, Analysten hatten im Schnitt mit 19 Cent gerechnet. Zudem will die Firma weitere Aktien zurückkaufen. Aktien von Trade Desk sprangen um 18,6 Prozent in die Höhe, nachdem das Werbeunternehmen im ersten Quartal einen Umsatz und Gewinn über den Schätzungen der Wall Street erzielte.