Militärshow in Moskau: Putin redet Russland stark und widerspricht Trump | ABC-Z

Militärshow in Moskau
Putin redet Russland stark und widerspricht Trump
09.05.2025, 10:39 Uhr
Den Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland feiert Moskau mit einer gigantischen Parade. Auf dem Roten Platz verteidigt Kremlchef Putin dabei seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und preist den sowjetischen Kampf gegen das NS-Regime. Zur Sowjetunion gehörte allerdings auch die Ukraine.
In Moskau hat die traditionelle Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor nunmehr 80 Jahren begonnen. Zu der inzwischen vierten Parade mit Tausenden Soldaten und schwerer Militärtechnik auf dem Roten Platz seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind auch zahlreiche internationale Staatsgäste gekommen, vor allem aus Asien und Afrika.
Zu Beginn der Veranstaltung verglich Präsident Wladimir Putin Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Verteidigung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland. “Russland bleibt ein unüberwindbares Hindernis für Nazismus, Russophobie und Antisemitismus und wird mit den Exzessen kämpfen, die die Schergen dieser aggressiven zerstörerischen Ideen verüben.” Wahrheit und Gerechtigkeit seien auf der Seite Russlands, sagte der Kremlchef, der in den vergangenen Jahren gerade in Bezug auf die Ukraine wiederholt gelogen hat. Er fügte hinzu, ganz Russland unterstütze die Kämpfer der “militärischen Spezialoperation” – so bezeichnet Moskau seine Invasion im Nachbarland.
Putin betonte, dass die Soldaten der Sowjetarmee – zu denen im übrigen auch Hunderttausende Ukrainer gehörten – den entscheidenden Anteil am Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg geleistet hätten. Damit widersprach er indirekt auch US-Präsident Donald Trump, der zuvor den Beitrag der US-Armee als entscheidend bezeichnet hatte. Die Eröffnung einer zweiten Front in Europa nach der Zerschlagung großer Teile der Wehrmacht in der Sowjetunion habe den Sieg aber beschleunigt, räumte Putin ein. Während er dabei die Alliierten Frankreich, Großbritannien und USA nicht einzeln nannte, betonte er den Beitrag Chinas im Krieg gesondert.
Bei der Parade sind Tausende Sicherheitskräfte im Einsatz. Passanten hatten am frühen Morgen Probleme, sich durch die Stadt zu bewegen. Das Zentrum ist für den Autoverkehr vollständig gesperrt, auch zahlreiche Ein- und Ausfahrten aus Moskau wurden eingeschränkt. Metrostationen sind teilweise geschlossen, Probleme mit dem mobilen Internet gibt es seit Tagen.
Xi ist Putins wichtigster Gast
Unter den rund 10.000 Parade-Teilnehmern in Moskau marschieren auch Soldaten aus mehreren anderen Ex-Sowjetrepubliken, aber auch aus China, Laos, Myanmar und Ägypten über den Roten Platz. Unter den russischen Soldaten sind dabei Kämpfer, die der Kreml in seinem Krieg gegen die Ukraine einsetzt. Zu sehen sind traditionell Panzer, Flugabwehrsysteme und Raketensysteme. Zudem gibt es eine Flugshow mit russischen Kampfjets.
Putins wichtigster Gast in diesem Jahr ist Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping. Erwartet wurden auf der Tribüne neben Putin laut Kreml Staats- und Regierungschefs aus Brasilien, Kuba und Laos sowie der Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan. Als einziger Regierungschef eines EU-und Nato-Landes ist der Slowake Robert Fico vor Ort. Auch der serbische Staatschef Aleksandar Vucic befindet sich in Moskau.
Vor der Parade in Moskau sind bereits in Russlands Fernem Osten und in Sibirien Militäraufmärsche in kleinerem Rahmen zu Ende gegangen, so in Wladiwostok, Chabarowsk, Krasnojarsk und Nowosibirsk. Insgesamt gibt es etwa 30 Paraden im Land.