Konflikt zwischen Indien und Pakistan: Hoffentlich hält die Abschreckung | ABC-Z

So einig hat man die Weltgemeinschaft lange nicht mehr gesehen. Von Washington über Europa bis Moskau und Peking werden Indien und Pakistan zur Zurückhaltung aufgerufen. Die ist auch dringend nötig, denn die beiden Erzfeinde haben nun mal Atomwaffen. Sie sind die beiden einzigen nuklear bewaffneten Staaten, die schon einmal einen konventionellen Krieg gegeneinander geführt haben.
Das war 1999, und seitdem haben sie weiter aufgerüstet. Aber auch damals galt schon: Eine nukleare Auseinandersetzung in Südasien hätte einen Fallout, der über die Region hinausreicht, und das leider auch im buchstäblichen Sinne.
Ein geopolitischer Faktor
Man kann nur hoffen, dass die Logik der Abschreckung hier noch einmal hält und beide Seiten von einer Eskalation mit Kernwaffen abhält. Immerhin betont Indien, dass keine militärischen Einrichtungen in Pakistan angegriffen worden seien, sondern nur Ziele, die in Verbindung mit Terroristen stehen. Ob das stimmt, lässt sich von außen nicht überprüfen, aber die Rhetorik ist auf Eskalationskontrolle angelegt.
Der Kern des Streits, der so alt ist wie die beiden Staaten, die aus Britisch-Indien hervorgegangen sind, ist allerdings schwer zu lösen. Es geht nicht nur um das Territorium von Kaschmir, sondern auch um einen Konflikt zwischen Neu Delhi und der muslimischen Bevölkerung im indisch kontrollierten Teil. Hinzu kommt ein geopolitischer Faktor, weil Pakistan mit China verbündet ist, das wiederum mit Indien in eine strategische Rivalität verwickelt ist.