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Dachau: – Dachau – SZ.de | ABC-Z

George Legman war das erste jüdische Kind, das im Dachauer KZ-Außenlager bei Landsberg geboren wurde. Am Sonntag nimmt er an der zentralen Gedenkfeier in Dachau teil. Als die Geschichte seiner Mutter erzählt wird, die auch andere Babys stillte, weint er.

Gyuri war der Erste. Die meisten Besucher der Gedenkfeier am Jüdischen Mahnmal an der KZ-Gedenkstätte Dachau wissen nicht, wer dieser Mann ist, der mit seiner Frau Irene in einer Stuhlreihe hinter den prominenten Gästen Platz gefunden hat und aufmerksam die Reden verfolgt. Wie sollten sie auch. Wer könnte auch nur ahnen, dass dieser George Legman aus São Paulo allein durch seine Geburt vor 80 Jahren den verzweifelten Häftlingen von Kaufering I das gab, was sie ebenso wie Nahrung entbehrten: Hoffnung. Am Morgen des 8. Dezember 1944 wurde Gyuri als erstes von sieben jüdischen Kindern in dem Dachauer KZ-Außenlager bei Landsberg am Lech geboren. Beim Zählappell am nächsten Tag in klirrender Kälte sprach die SS von einem Neuzugang. „Unsere Freude war unbeschreiblich“, erzählte Ibolya Ginsburg, die damals auf dem Appellplatz stand, „wir dachten, wenn hier ein Kind zur Welt kommt, werden wir bald frei sein“.

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