Kultur

4chan: Angriff auf eine gefährliche Welt | ABC-Z

Man muss sich das Internet als Stadt vorstellen. Es gibt die hellen, sauberen Straßen des Zentrums, gesäumt von Boutiquen, Malls und gelegentlich einem Café, das in Paris genauso aussieht wie in Shanghai, Berlin oder Mexiko-Stadt, um den Touristen aus aller Welt Gewohntes zu bieten – das sind die großen Plattformen, Facebook, TikTok, Instagram. Dann gibt es die kleineren umliegenden Viertel, das eine ist voller Museen, im nächsten gibt es die besten Bars, im wieder nächsten besetzt die linke Szene Häuser – das sind die kleineren sozialen Medien, Reddit, Tumblr oder Twitter, als es noch Twitter hieß. Sie sind spezieller in Angebot und Publikum, aber jeder schlendert mal durch. Durch den Rest der Stadt verteilt gibt es dann noch die Geheimspots der wirklichen Freaks und Connaisseure, Flüsterkneipen, Untergrundclubs und die Ecke, an der man das beste Gras kaufen kann – das sind die nischigen Blogs und Foren. Und draußen, vor den Toren der Stadt, steht ein atomares Endlager, das radioaktiven Müll ins Trinkwasser der Stadt sifft – und das ist 4chan.org.

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