Schloss Schleißheim: Untersuchungen an Surferwelle beeinträchtigen Wasserspiele – Landkreis München | ABC-Z

Die polizeilichen Untersuchungen wegen des tödlichen Unglücks an der Surferwelle im Englischen Garten haben Auswirkungen bis nach Oberschleißheim. Wenn am Mittwoch der Wasserspiegel des Eisbachs nahe dem Haus der Kunst in München abgesenkt wird, schaltet die Schlösserverwaltung zur Sicherheit die Wasserspiele im Park des Neuen Schlosses in Schleißheim ab. Das vor Jahrhunderten von den Fürsten in Bayern angelegte Kanalsystem funktioniere bis heute zuverlässig wie direkt kommunizierende Röhren, sagt Alexander Bauer von der Schlösserverwaltung. Er erwarte einen niedrigeren Wasserdruck. Zum Schutz der Pumpen werde deshalb am Mittwoch und vielleicht auch noch am Donnerstag die Kaskade im Schlosspark ohne Wasser sein.
Das barocke Kanalnetz verbindet die Schlösser in Nymphenburg, Schleißheim und Dachau miteinander. Kurfürst Max II. Emanuel beauftragte im 17. Jahrhundert seinen Hofbaumeister Enrico Zuccalli mit der Anlage, um vor allem das neue Schloss in Schleißheim mit Wasser zu versorgen und auch Baumaterial heranschaffen zu können. Nicht zuletzt sollte die Hofgesellschaft an den Kanälen und Fontänen im Schlosspark ihre Freude haben. Seit Ostern laufen die über die Wintermonate abgedrehten Brunnen dort auch wieder. Doch am 30. April und wohl auch am 1. Mai werden die Parkbesucher darauf und auch auf die Fontänen im Park verzichten müssen.
Parkverwalter Alexander Bauer spricht von einer Sicherheitsmaßnahme. Einen Teil des sinkenden Wasserspiegels könne man auch ausgleichen, aber aktuell sei wegen der seit Längerem schon trockenen Witterung wenig Wasser im System. Deshalb könnte es passieren, dass die vor gut 20 Jahren installierten großen elektrischen Pumpen bei niedrigem Wasserstand trocken laufen und Schaden nehmen. Das wolle man auf jeden Fall verhindern. Das Personal der Schlösserverwaltung werde daher am 1. Mai den Wasserstand regelmäßig kontrollieren und die Fontänen und Brunnen, wenn möglich, zeitnah wieder anlaufen lassen.
Ganz ungewöhnlich ist die Situation mit dem niedrigen Wasserstand für Alexander Bauer im Übrigen nicht. Man habe den Wasserstand immer im Blick. Auch wenn im Englischen Garten Bachläufe abgelassen und gereinigt werden, müsse man in Schleißheim mitunter reagieren und woanders her Wasserzuläufe verstärken. Dabei gehe es auch darum, althergebrachte private Wasserrechte zu schützen, die etwa Fischer in benachbarten Teichen besitzen.