Sorge vor Amerika-First-Politik: IBM legt überraschend starke Quartalszahlen vor | ABC-Z

Sorge vor Amerika-First-Politik
IBM legt überraschend starke Quartalszahlen vor
23.04.2025, 23:58 Uhr
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Das Geschäft bei IBM wächst wieder. Trotz Einbußen beim Geschäft mit Großrechnern werden die Erwartungen von Analysten übertroffen. Doch Trumps Zoll-Politik bereitet dem Firmenchef Sorgen. Die Aktie sackt nachbörslich ab.
Dank einer robusten Nachfrage im margenstarken Software-Geschäft hat IBM erneut ein überraschend starkes Quartalsergebnis vorgelegt. Außerdem legte der IT-Konzern nach Börsenschluss einen optimistischen Ausblick vor und dämpfte damit die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen der erratischen Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. “Wir haben die Erwartungen bei Umsatz, Rentabilität und Free Cashflow übertroffen”, sagte Konzernchef Arvind Krishna. Gleichzeitig sei der Auftragsbestand rund um Künstliche Intelligenz (KI) um eine Milliarde auf insgesamt sechs Milliarden Dollar angeschwollen.
Der Umsatz stieg den Angaben zufolge zum Jahresauftakt um währungsbereinigt zwei Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar. Der Reingewinn lag bei 1,60 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit 14,4 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,41 Dollar je Aktie gerechnet. Der Free Cash Flow, der als Indikator für die Dividendenhöhe gilt, erreichte zwei Milliarden Dollar.
Auch Ausblick übertrifft Erwartungen
Wegen der jüngsten Turbulenzen in der US-Wirtschaftspolitik brach IBM mit der Tradition, auf einen Ausblick für das laufende Quartal zu verzichten. Für die Monate April bis Juni stellte der US-Konzern Erlöse von 16,4 bis 16,75 Milliarden Dollar in Aussicht und übertraf damit die Markterwartung von 16,33 Milliarden Dollar.
Im Berichtsquartal setzte sich der langsame Rückgang des IBM-Geschäfts mit Großrechnern fort, das im Jahresvergleich um 6 Prozent schrumpfte. Der Bereich Software und Consulting glich dies aus, auch wenn er im Quartal insgesamt nur um 3 Prozent zulegte, wie das Unternehmen meldete. An der Prognose für den Umsatz und den freien Cashflow im Jahr 2025 hält IBM fest, auch wenn das makroökonomische Umfeld nach den Worten von CEO Krishna “unbeständig” ist. IBM-Titel konnten ihre Gewinne aus dem regulären Handel an der Wall Street dennoch nicht verteidigen und verloren nachbörslich knapp vier Prozent.
Dem US-Wirtschaftssender CNBC sagte der IBM-Chef, er fürchte, dass die “America-First”-Politik von Trump US-Unternehmen international schaden könnte. “Wenn sich die Wahrnehmung durchsetzt, dass amerikanische Unternehmen nur machen, was für das Land Amerika gut ist, wird das ein Problem auslösen”, sagte Krishna. Noch sehe IBM in den Daten aber keine Anzeichen dafür, schränkte er ein.