Seltene Erden: Deutschland bezieht zwei Drittel seiner Seltenen Erden aus China | ABC-Z

Beim Import Seltener Erden ist die deutsche Industrie maßgeblich auf China angewiesen. Im vergangenen Jahr kamen 65,5 Prozent der importierten Menge aus der Volksrepublik, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Anteil ging damit im Vorjahresvergleich leicht zurück. 2023 lag er noch bei 69,1 Prozent.
Zweitwichtigstes Herkunftsland war im vergangenen Jahr Österreich mit einem Importanteil von 23,2 Prozent. Darauf folgte mit deutlichem Abstand Estland mit 5,6 Prozent. Aber: “In diesen beiden europäischen Ländern werden Seltene Erden weiterverarbeitet, die ursprüngliche Herkunft ist statistisch nicht nachweisbar”, hieß es.
Die Einfuhrmenge an Seltenen Erden nach Deutschland ging im vergangenen Jahr insgesamt zurück. Die Menge der begehrten Metalle sank von 5.900 Tonnen im Jahr 2023 auf 5.200 Tonnen. Das bedeutete einen Rückgang um 12,6 Prozent. Der Höchststand der vergangenen zehn Jahre wurde 2018 mit 9700 Tonnen erreicht.
Russland EU-weit zweitwichtigster Lieferant
Deutschland liegt mit seinen Importen aus China deutlich über dem EU-Schnitt, für den die Importquote bei 46 Prozent liegt. Hierbei weist die Statistik als nächstgrößere Lieferländer allerdings das mit Sanktionen belegte Russland (28,4 Prozent) und Malaysia (19,9 Prozent) aus. Im Handelskonflikt mit den USA setzt China die Seltenen Erden als Druckmittel ein: Als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Importe verhängte die Volksrepublik neue Ausfuhrbeschränkungen für die Rohstoffe.
Seltene Erden sind wichtige Rohstoffe für die Herstellung vieler
Hochtechnologieprodukte wie Akkus, Halbleiter oder Magnete für
Elektromotoren. Darunter gefasst werden 17 Elemente, die teilweise auch
in Europa vorkommen. Sie werden aber kaum in Deutschland oder in der EU
abgebaut, da der Aufwand und die Belastung für die Umwelt sehr
hoch sind.