Bad Tölz: Trauer um Maria Schnitzer – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Sie war eine Pionierin in der Arbeit mit behinderten Menschen im Landkreis: Maria Schnitzer ist am Gründonnerstag im Alter von 96 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Die Tölzerin war die Gründerin und erste Vorsitzende der Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen, die sich für die Rechte von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung einsetzt.
Maria Schnitzer wurde in Netschenitz in Tschechien geboren. Ihr Engagement für behinderte Menschen begann sie, als Begriffe wie Inklusion noch fremd waren. Bis dahin waren Menschen mit Behinderung oftmals in Sondereinrichtungen untergebracht – und damit aus dem Blickfeld. Wegen ihrer Erfahrungen – sie hatte selbst ein gehandicaptes Kind – gründete sie 1970 die Lebenshilfe, von 1973 bis 1981 war sie Vorsitzende. Dabei rückte sie die versteckten „Behinderten“ in den Fokus. In ihrer Amtszeit wurden 1973 die Oberland Werkstätten gegründet, seinerzeit in Bad Tölz. Und sie holte einflussreiche Leute mit ins Boot wie den Journalisten Gregor Dorfmeister, Sparkassenchef Max Aigner und Pater Winfried.
Für ihren Einsatz erhielt sie die Bundesverdienstmedaille, die silberne Bürgermedaille der Stadt Bad Tölz und die Isar-Loisach-Medaille.
Requiem ist am Donnerstag, 24. April, 9 Uhr, in der Stadtpfarrkirche Tölz, anschließend Beerdigung auf dem Waldfriedhof.