Wirtschaft

Umfrage der Bundesbank: Klare Mehrheit für Erhalt des Bargelds | ABC-Z

69 Prozent der Deutschen wollen weiterhin mit Bargeld zahlen. Das geht aus einer Umfrage der Bundesbank zum Zahlungsverhalten hervor. 72 Prozent bezeichneten die Bedeutung von Bargeld für die Gesellschaft darin als sehr oder ziemlich wichtig.

Die Bundesbank sieht sich deswegen in der Verantwortung, Bargeld als Zahlungsmittel zu erhalten und zu fördern. Eine Zukunft mit Bargeld sei entgegen der mehrheitlichen Auffassung in der Bevölkerung aber nicht selbstverständlich, teilte die Bundesbank mit.  

Verfügbarkeit von Bargeld dürfte sich bis 2037 verschlechtern

Bereits aktuell sinkt die Bedeutung von Barzahlungen in Deutschland
rapide. Während Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2017 noch etwa
drei Viertel ihrer alltäglichen Zahlungen mit Bargeld tätigten, war es im Jahr 2023 nur noch knapp die Hälfte.

In der von der Bundesbank in Auftrag gegebenen Studie gehen die
Autorinnen und Autoren von drei Szenarien bis 2037 aus. Bei
zwei der drei Szenarien sei die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und bargeldlosen Zahlungsmitteln “praktisch nicht mehr gegeben”, weil eine geringere Nachfrage zu einer Reduzierung von Geldautomaten und
Auszahlstellen führen könnte. Auch könnten Händler geneigt sein, aus
Kostengründen kein Bargeld mehr anzunehmen. Bargeld könnte so im Jahr 2037 nur noch eingeschränkt genutzt werden. 

Bundesbank sieht Handlungsbedarf

Die Bundesbank selbst rief im vergangenen Jahr das nationale
Bargeldforum ins Leben. Dieses soll einen “fortlaufenden und offenen
Austausch zwischen den relevanten Stakeholdern des Bargeldkreislaufs in
Deutschland” ermöglichen. Es bestehe Handlungsbedarf, um die Bargeldnutzung für die Zukunft zu sichern.

Solange die Bürgerinnen und Bürger es nutzen
wollten, müsse Bargeld allgemein verfügbar bleiben und akzeptiert werden.
Dafür werde das eigene Filialnetz modernisiert sowie über das im
vergangenen Jahr gegründete Bargeldforum der Austausch der verschiedenen Interessengruppen organisiert.

Viele Argumente für das Bargeld

Verschiedene Dinge sprechen in den Augen der Befragten für die Nutzung von Bargeld. Laut der Umfrage sind die wichtigsten Gründe die
Verfügbarkeit auch bei technischen Ausfällen, der pädagogische Wert für
Kinder, Datenschutz und Anonymität, die finanzielle Teilhabe aller
Bevölkerungsschichten oder auch die Möglichkeit, Banknoten
aufzubewahren. “Mehrheitlich kritisch gesehen wird hingegen die Rolle von Bargeld bei Steuerdelikten und Straftaten”, teilte die Bundesbank mit.

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