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Bosse: “Sing meinen Song” war für ihn eine “schöne Extremsituation” | ABC-Z

Ab dem 22. April heißt es wieder: “Sing meinen Song!” In der zwölften Staffel des Tauschkonzerts (dienstags um 20:15 Uhr bei VOX, auch via RTL+) lädt wie gewohnt Johannes Oerding (43) verschiedene Künstler und Künstlerinnen ein, gegenseitig ihre Songs zu interpretieren. Diesmal sind Singer-Songwriter Bosse, MiA.-Frontfrau Mieze Katz, Sängerin Madeline Juno, Rapper Finch sowie ClockClock-Sänger Boki dabei. Michael Patrick Kelly, der bereits selbst als Gastgeber fungierte, kehrt ebenfalls als Kandidat zurück. Als Special Guest treten in einer Episode Die Fantastischen Vier auf.

Den Anfang macht die Folge rund um die Musik von Bosse (45). Der Musiker musste dem Format aus terminlichen Gründen schon mehrfach absagen, erzählt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Jetzt ist er aber endlich dabei und hat einen Gänsehautmoment nach dem anderen erlebt. Für den 45-Jährigen ist aktuell sowieso eine besondere Zeit: Er feiert sein 20. Jubiläum und hat dazu ein neues Album sowie eine neue Single veröffentlicht. Wie es ihm bei “Sing meinen Song” ergangen ist, wieso er in Südafrika nur vier Stunden geschlafen hat und welchen Tipp er seinem jüngeren Ich geben würde, verrät er im Gespräch.

Wieso haben Sie sich auf “Sing meinen Song” eingelassen?

Bosse: Die Grundidee fand ich immer schon super: Man macht anderen Musikern und Musikerinnen das Geschenk einer eigenen Songinterpretation und findet trotz verschiedener Musikrichtungen zusammen. Es hatte bisher zeitlich nicht gepasst, weil ich im Drehzeitraum meist auf Tour bin. Außerdem wollte ich meine musikalischen Träume erst mal ohne Fernsehhilfe erreichen. Letztes Jahr kam die Anfrage wieder – und diesmal hat es gepasst. Als ich gehört habe, dass Mieze mitmacht, war endgültig klar: Dann mache ich das auch. Wir mögen uns sehr gerne.

Was war Ihre größte Herausforderung in der Show?

Bosse: Ich bin ja nie als Interpret angetreten – bei mir kommt sehr viel über die Geschichte im Text und es geht weniger um tollen Gesang. Alle anderen – also außer vielleicht Finch – sind aber wahnsinnige Sängerinnen und Sänger, deshalb war das ziemlich aufregend für mich, fremde Songs zu singen. Ich habe sehr viel umgetextet und versucht, Bosse Lieder aus den Songs zu machen.

Apropos Finch: Er hat teilweise derbere Texte. Wie gehen Sie mit einem Künstler um, dessen Musik und Textsprache stark von Ihrer eigenen abweicht?

Bosse: Ich kannte Finch und seine Musik vorher kaum. Ich habe ihn einmal auf einem Festival getroffen – da fand ich ihn sehr nett. Wir hatten eine Verbindung durch unsere gemeinsame Herkunft aus Brandenburg. Deshalb habe ich mir einen Song von ihm ausgesucht, in dem es um seine Kindheit geht, und den weitergeschrieben. Der Text hat also gepasst – aber vor allem musikalisch war es superspannend: Wie bekomme ich das jetzt in meine Welt? Aber am Ende ist es so: Eine gute Melodie ist eine gute Melodie. Und die hat Finch auf jeden Fall.

Haben Sie auch abseits des Drehs Zeit gemeinsam verbracht?

Bosse: Es sind intensive Dreharbeiten. Aber auch abseits davon waren wir die ganze Zeit zusammen. Man lernt sich kennen, taucht in die Geschichten der anderen ein und findet gemeinsame Nenner. Das ist eine schöne Extremsituation, in der man in sehr kurzer Zeit ganz schön viel schaffen muss. Ich habe drei, vier Stunden pro Nacht geschlafen. Die restliche Zeit habe ich mit den anderen verbracht.

Wie war es für Sie, sich in der Show so verletzlich zu zeigen?

Bosse: Man kommt dort an und es ist erst mal alles überwältigend, weil es vor Ort superschön ist. Ich hatte direkt das Gefühl, dass wir eine tolle Runde sind, dass es keine Idioten gibt. Wir haben uns ab Sekunde eins gut verstanden, waren trotz unserer verschiedenen musikalischen Ausrichtungen total respektvoll miteinander und mochten uns wirklich. Bei so einer Mischung fällt es leichter, sich zu öffnen.

Gab es einen Auftritt, der Sie in Ihrer Show besonders überrascht hat?

Bosse: Ich fand den Auftritt von Mieze unfassbar. Ich bin seit 20 Jahren ein großer MiA.-Fan, habe deren erstes Konzert in Berlin gesehen. Es war schon strange: Ich sitze da und dann schmettert Mieze ein Lied von mir – und ich denke: Krass, das bedeutet ihr so viel, und mir bedeutet der Song auch so viel. Ich bin so lange Fan – und jetzt steht sie da und singt mein Lied. Das war ein guter Moment. Aber ehrlich: Alle Versionen waren richtig stark, weil alle ihre Storys und Verbindungen zu meinen Songs hatten.

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Gerade ist Ihr Best-of-Album zum 20. Jubiläum erschienen. Hätten Sie gedacht, dass sich Ihre Karriere so entwickeln wird?

Bosse: Als ich angefangen habe, bin ich erst mal von gar nichts ausgegangen. Über die Jahre habe ich meine Teenager-Bucket-List aber ganz gut abgearbeitet: Ich wollte zum Beispiel einmal bei Rock am Ring spielen und einmal beim Hurricane-Festival – das habe ich jetzt ein paar Mal geschafft. Nach 20 Jahren dazusitzen und sich an die letzten zwei Jahrzehnte zu erinnern, war schön. Gleichzeitig denke ich: Es gibt noch viel zu erzählen und zu singen, also weiter in die nächsten 20 Jahre!

Wenn Sie heute dem Bosse von 2005 begegnen würden – was würden Sie ihm sagen?

Bosse: Der einzige Tipp, den ich hätte, wäre: Entspann dich ein bisschen – alles wird irgendwie gut.

Gibt es auf Ihrem Best-of-Album einen Song, der heute für Sie eine ganz andere Bedeutung hat als damals?

Bosse: Die Songs spiegeln verschiedene Lebensphasen wider. Ein Lied wie “3 Millionen” fühlt sich heute, entspannt in Hamburg am Küchentisch, ganz schön weit weg an – dieses Verlorensein, sich falsch verlieben, nicht wissen, wo oben und unten ist, wenig Tageslicht, viel Nacht. Mit dem Wachsen ändern sich eben auch die Lebensphasen und so auch die Songtexte.

Ihre neue Single heißt “Vergangenheit”, handelt also auch wieder von einem Rückblick. Was verbinden Sie mit dem Song?

Bosse: Ich schreibe eine Platte über neuralgische Punkte im Leben – Situationen, in denen man sich neu sortiert und schaut, wie es weitergeht. “Vergangenheit” fand ich dazu sehr passend zur Sendung. Es geht ums Loslassen und ums Akzeptieren, dass es kein Zurück gibt – und dass das Leben eben weitergeht. Also Zukunft statt Nostalgie.


Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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