Liveblog: ++ Steinmeier würdigt Papst als “Mann des Friedens” ++ | ABC-Z

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Bundespräsident Steinmeier sagte, Franziskus sei ein “leuchtendes Beispiel der Hoffnung” gewesen. Politikerinnen und Politiker und Kirchenvertreter auf der ganzen Welt würdigen den verstorbenen Papst.
Der Deutsche Caritasverband hat das besondere Engagement des verstorbenen Papst Franziskus für Flüchtlinge, Arme und Ausgegrenzte gewürdigt. Seine Amtszeit sei geprägt gewesen von einer “unbedingten Zuwendung” zu den Menschen am Rande der Gesellschaft, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Ostermontag in Berlin. “Franziskus holte sie in die Mitte, machte die gesellschaftliche Peripherie zum Zentrum seines Denkens und Handelns.”
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den verstorbenen Papst Franziskus als großen Mahner für Frieden und Versöhnung gewürdigt. “Ausgerechnet an Ostern – einer ganz besonderen Zeit im Zeichen des Abschieds, der Trauer und der Auferstehung”, erklärte er in München. Trotz Krankheit sei Franziskus bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben gewesen. Der Glaube gebe Orientierung und Halt gerade in einer Welt in Aufruhr. Für diese Verlässlichkeit und Kraft habe auch Franziskus gestanden, so Söder.
US-Vizepräsident JD Vance hat sich bestürzt über den Tod von Papst Franziskus geäußert. “Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben”, erklärte Vance im Onlinedienst X. “Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war”, fuhr Vance fort. Der zum Katholizismus konvertierte US-Vizepräsident war am Ostersonntag von Franziskus zu einer kurzen Privataudienz empfangen worden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) trauert um Papst Franziskus. “Franziskus war eine beeindruckende Persönlichkeit und ein nahbarer Papst”, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Mit unermüdlichem Einsatz habe er sich insbesondere für Arme und Schwache und für die Ausgegrenzten eingesetzt. Dies habe die katholische Kirche nachhaltig geprägt. “Papst Franziskus war ein Kirchenoberhaupt, das sich unter die Menschen gemischt hat und ihnen auf Augenhöhe begegnet ist”, würdigte Wüst. Seine klaren Worte und seine zum Teil unkonventionelle Art seien über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus geschätzt gewesen. Er habe sich etwa gegen die Diskriminierung von Homosexuellen, für Umweltschutz und für mehr Mitmenschlichkeit weltweit ausgesprochen.
Wüst, der den Papst auch persönlich traf, sagte weiter: “Besonders berührt hat mich, dass Papst Franziskus den so drängenden Kampf gegen Einsamkeit als eine große Herausforderung unserer Zeit adressiert hat. Gerade die Kirchengemeinden sind Orte der Begegnung und des Austauschs, die eine entscheidende Rolle in diesem Kampf spielen.” Dafür habe sich Papst Franziskus eingesetzt, so der katholische Ministerpräsident.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Papst Franziskus als “leuchtendes Zeichen der Hoffnung” und als “Mann des Friedens” gewürdigt. “Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt – und Halt, Kraft und Orientierung gegeben”, schrieb Steinmeier in einer vom Präsidialamt in Berlin veröffentlichten Kondolenz an das Kardinalskollegium. Seit seinem ersten Tag als Papst habe er deutlich gemacht, Armen und Ausgegrenzten sowie Vertriebenen und Geflüchteten seine besondere Sorge gelte.
“Viele, die sich als vergessen empfanden, fühlten sich von ihm, dem Papst, gehört, gesehen und verstanden”, schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. Besonders die Katholikinnen und Katholiken, in ökumenischer Verbundenheit aber auch viele evangelische Christinnen und Christen in Deutschland trauerten, um einen bedeutenden Papst und den direkten Nachfolger des aus Deutschland stammenden Benedikt XVI.
Mit Papst Franziskus verlieren die katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen, erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz. “Seinen klaren Blick auf die Herausforderungen, die uns umtreiben, habe ich sehr geschätzt”, erklärt der SPD-Politiker über die Kurzmitteilungsplattform X. “Mein Mitgefühl gilt den Gläubigen weltweit.”
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock würdigt Franziskus als einen Papst, der sich eingemischt und für das Soziale und Menschliche gerungen habe. Seine Kirche habe er immer wieder herausgefordert. “Seine Botschaft war für das Hier & Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt”, erklärt die Grünen-Politikerin auf dem Kurznachrichtendienst X. “Seine Stimme wird fehlen.”
Mit großer Betroffenheit hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. “Ich bin tief erschüttert über den Tod von Papst Franziskus”, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur: “Noch im Februar hatte ich die Ehre, ihn persönlich zu besuchen.” Die Stimme des Papstes für die Schwächsten in der Gesellschaft werde schmerzlich fehlen – und zugleich verpflichte sein Vermächtnis, Franziskus’ Engagement und seine Botschaften der Nächstenliebe fortzuführen. Ministerpräsident Schweitzer war der letzte deutsche Spitzenpolitiker, der Papst Franziskus traf.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußert sich bestürzt. Der Tod des Papstes sei Anlass zu tiefer Trauer, denn es sei “ein großer Mann und ein großer Hirte” gegangen. “Ich hatte das Privileg, seine Freundschaft, seinen Rat und seine Lehren zu genießen, die selbst in Zeiten der Prüfung und des Leidens nie aufhörten”, erklärte Meloni. “Mit einem Herzen voller Trauer verabschieden wir uns vom Heiligen Vater.”
Der israelische Präsident Isaac Herzog würdigt den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann des “tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls”. Er habe sein ganzes Leben “der Unterstützung der Armen und dem Ruf nach Frieden in einer unruhigen Welt” gewidmet, schreibt Herzog auf X über Franziskus in einer Kondolenzbotschaft an die christliche Welt und ihre Gemeinden im Heiligen Land. “Ich hoffe aufrichtig, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln (im Gazastreifen) bald erhört werden.”
Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnet Papst Franziskus als einen “großen Apostel der Barmherzigkeit”. In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, erklärt Duda auf der Plattform X. In seiner Seelsorge habe sich Franziskus von Demut und Einfachheit leiten lassen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets “an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten” gestanden habe. Franziskus habe “sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft”, sagte Macron bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte. Er sprach “den Katholiken auf der ganzen Welt” sein “tief empfundenes Beileid” aus. Frankreich teile “den großen Schmerz” den der Tod des Pontifex in der ganzen Welt verursache.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Der Pontifex habe mit seiner “Demut und seiner reinen Liebe für die weniger Glücklichen (…) Millionen Menschen weit über die katholische Kirche hinaus inspiriert”, schrieb von der Leyen im Onlinedienst X.
“Meine Gedanken sind bei allen, die diesen schweren Verlust spüren”, schrieb von der Leyen weiter und ergänzte: “Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Vermächtnis von Papst Franziskus uns alle weiterhin zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt führen wird.”
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den gestorbenen Papst Franziskus als “mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags” gewürdigt. “Der von ihm angestoßene Weg einer synodalen Kirche ist und bleibt mit den beiden Generalversammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 unumkehrbar”, teilte der Limburger Bischof am Ostermontag mit. “In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.”
Franziskus habe neue Wege des Miteinanders eröffnet, betonte Bätzing. “In der Stunde der Trauer und des Abschieds sind wir dankbar für einen Papst, der uns einen lebendigen Glauben vorgelebt und ein neues Bewusstsein für Barmherzigkeit – auch in der Kirche – vermittelt hat. Papst Franziskus hat als Brückenbauer Menschen zusammengeführt. Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer.”
Papst Franziskus hat seine Kirche verändert, aber nicht so, wie sich das viele Katholikinnen und Katholiken erhofft haben. Dieser Papst hat vor allem Zeichen gesetzt. Zeichen, hinter die seine Nachfolger nicht zurück können.
Der voraussichtlich neue Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz zeigt sich bestürzt über den Tod des Papstes. “Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer. Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei. Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Gläubigen weltweit, die ihren Heiligen Vater verloren haben. Möge er in Frieden ruhen.”
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof würdigt Papst Franziskus als einen Mann, der “in jeder Hinsicht ein Mann des Volkes” war. Die weltweite katholische Gemeinschaft verabschiede sich von einem Anführer, der die brennenden Probleme der Zeit erkannt und auf sie aufmerksam gemacht habe.
Papst Franziskus ist tot. Er starb am Morgen des Ostermontag im Alter von 88 Jahren in Vatikan an den Folgen einer schweren Lungenentzündung, wie der Vatikan mitteilte.