Prozess in Kaiserslautern: Wenn das Opfer zur Täterin wird – Frau verurteilt – Panorama | ABC-Z

Als das Urteil fällt, hält die Angeklagte die Hände vor den Mund. Zu zwei Jahren auf Bewährung wird sie verurteilt, wegen Totschlags. In der Bewährungszeit soll sie 500 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Eine härtere Strafe als die, die die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Die Angeklagte habe sich in einer schwierigen Situation befunden, erklärte die Vorsitzende Richterin das Urteil, aber sie habe erkennen müssen, dass sie im Moment der Tat keiner Gefahr mehr ausgesetzt gewesen sei. „In dem Moment, in dem ich jemanden angreife, kann ich mich nicht mehr auf eine Notwehrlage beziehen.“ Im vergangenen Juni hatte die Angeklagte, eine US-Amerikanerin, damals 20 Jahre alt, einen Mann am Hauptbahnhof in Kaiserslautern erstochen – nachdem er sie sexuell belästigt hatte.