Thüringen: Demonstranten verhindern Höcke-Auftritt in Jena – Politik | ABC-Z
Eigentlich sollte der Landeschef der thüringischen AfD, Björn Höcke, bei einem Bürgergespräch in einem Stadtteilzentrum in Jena auftreten. Doch Höcke kam gar nicht erst zum Bürgerzentrum. Die Veranstaltung der AfD musste beendet werden.
Etwa 2000 Menschen haben nach ersten Schätzungen der Polizei in Jena gegen die Partei demonstriert und den Auftritt Höckes verhindert. Der Auftritt des AfD-Politikers sei nach Absprache mit dem Personenschutz aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, sagte ein Polizeisprecher.
:Einer mit Geschichte
Sein Elternhaus: vaterländisch. Seine Freunde: völkisch. Seine Mission: Erst Thüringen retten – und dann die ganze Nation. Wie aus dem Lehrer Björn Höcke Deutschlands bekanntester Rechtsextremist wurde – und wer ihm dabei geholfen hat.
Am späteren Abend erklärte die Polizei, die Teilnahme von Höcke habe „aufgrund der Vielzahl an Personen und der unübersichtlichen Lage vor Ort“ abgesagt werden müssen. Die Gegendemonstrationen waren laut Polizei angemeldet. Es kamen aber mehr Menschen als erwartet.
Die Polizei habe auch Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, um Sitzblockaden aufzulösen, sagte ein Sprecher. Die Organisatoren des Bündnisses „Rechtsruck stoppen“ teilten mit, es seien Teilnehmende verletzt worden: „Durch polizeiliche Maßnahmen wie den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken sowie Faustschlägen ins Gesicht kam es zu Verletzten.“ Dem Polizeisprecher waren zunächst keine Meldungen zu Verletzten bekannt. Lediglich zwölf Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit seien aufgenommen worden. Von Festnahmen war keine Rede.
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die AfD steht in jüngsten Umfragen bei rund 30 Prozent und könnte somit stärkste Kraft werden. Das Landesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD in Thüringen als gesichert rechtsextrem ein.