Eishockey: Erstmals seit 11 Jahren: Kölner Haie stehen im DEL-Finale | ABC-Z

Die Kölner Haie haben am Montagabend mit einem hochdramatischen Sieg in Spiel sechs der Halbfinal-Serie den ERC Ingolstadt bezwungen – und damit das Finale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erreicht.
In einer packenden und am Ende dramatischen Partie gewannen die Kölner mit 3:2 (1:2, 0:0, 1:0, 1:0) nach Verlängerung und fuhren den entscheidenden vierten Halbfinal-Sieg ein. Ingolstadt war nach der herausragenden Hauptrunde als Tabellenführer favorisiert in die Serie gestartet, doch Köln lieferte über das gesamte Halbfinale starke Leistungen – und hat jetzt im Finale gegen die Eisbären Berlin die Chance auf den ganz großen Wurf.
Ingolstädter Blitz-Start
Die Ingolstädter verzeichneten vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena die ersten guten Szenen. Myles Powell prüfte Julius Hudacek im Tor der Kölner (1.), kurz darauf musste Hudacek auch gegen Abbott Girduckis ran (3.) – die Kölner fanden nur schleppend ins Spiel.
Es war angesichts des Spielverlaufs keine große Überraschung, dass der erste Treffer den Ingolstädtern gelang. Daniel Pietta zog per Handgelenksschuss ab, Austen Keating fälschte in Bedrängnis clever ab und bejubelte sein sechstes Playoff-Tor (7.). “Das erste Tor ist immer enorm wichtig”, sagte Torschütze Keating kurz darauf im Magenta-Interview während einer Unterbrechung – in der Tat gewann in den vorigen sechs Spielen der Playoff-Serie immer das Team, das zuerst eingenetzt hatte.
Kapitän Müller kontert Simpson
Für die Kölner kam es noch schlimmer: Kenny Agostino durfte ungehindert ins Haie-Drittel spazieren, Wojcech Stachowiak legte vor dem Tor quer, Wayne Simpson musste nur noch einschieben. Der US-Amerikaner säbelte im ersten Versuch noch über die Scheibe, schoss dann aber ein (10.) – noch immer unbedrängt.
Moritz Müller (Mitte) bejubelt sein Tor gegen Ingolstadt
Doch die Kölner zeigten eine Reaktion und durften den Anschlusstreffer bejubeln (15.). Kapitän Moritz Müller sorgte fast aus der Not geboren für das Tor, als er ohne Anspielstation das Ingolstädter Tor umkurvte und den Puck parallel zur Torlinie in die gefährliche Zone spielte. Ingolstadts Morgan Ellis fälschte mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab – nur noch 1:2 aus Haie-Sicht.
Chancen auf beiden Seiten in umkämpfter Partie
Das ereignisreiche erste Drittel hielt keine Höhepunkte mehr bereit, dafür begann das zweite spektakulär: Frederik Storm tauchte völlig frei vor Ingolstadts Tor auf und setzte seinen Rückhandschuss an die Latte (22.). Die Partie war nun ausgeglichen, auf beiden Seiten gab es vielversprechende Offensivaktionen, die entweder von den starken Torhütern vereitelt oder nicht sauber zu Ende gespielt wurden.
Richtig wild wurde es erst zum Ende des Mitteldrittels. Zunächst scheiterte Simpson bei einer Großchance Ingolstadt aus spitzem Winkel (38.). Im Anschluss an die Szene wurde es in einer bis dato von beiden Seiten äußerst diszipliniert geführten Partie erstmals ruppiger, als sich vor dem Tor mehrere Spieler rauften.
Nach einem Puckgewinn war es dann Veli-Matti Vittasmäcki, der den Ausgleich auf dem Schläger hatte, aus kurzer Distanz aber Christian Heljanko im Tor der Panther nicht überwinden konnte.
Kölns MacLeod bärenstark zum Ausgleich
Vor dem Schlussdrittel sprach die Torschuss-Statistik mit 25:14 für die Gäste, Köln war gefordert, wenn man das Entscheidungsspiel in Ingolstadt noch verhindern wollte. Und die Haie lieferten unter Druck: Leistungsträger Gregor MacLeod nahm sich ein Herz, umkurvte mehrere Ingolstädter und ließ auch Heljanko mit seiner Abschluss-Finte alt aussehen.
Ingolstadt suchte nach einer Antwort und kam weiterhin zu guten Torgelgenheiten, insbesondere Mathew Bodie verpasste mit seinem Schuss die erneute Führung nur hauchzart (50.). Auch Köln war aber zielstrebig, Storms strammen Schuss parierte Heljanko überragend (53.). Die Spannung war nun greifbar, die Zuschauer gingen voll mit. Bis zuletzt gab es Chancen auf beiden Seiten, doch Tore fielen zunächst nicht mehr, es ging in die Verlängerung.
Spannung pur in der Verlängerung
Das Momentum war auf Kölner Seite – und die Haie nahmen den Schwung mit in die Verlängerung. Die Gastgeber waren das bessere Team und trafen verdient zum Sieg: Justin Schütz nutzte einen Konter im Eins-gegen-Eins zum umjubelten entscheidenden Tor.
Unsere Quellen:
- DEL-Partie zwischen Köln und Ingolstadt am 14.04.2025
- Internetauftritt der DEL
- MagentaSport