Walddorf-Caesar-Salad – Stil – SZ.de | ABC-Z

März und April sind die Poser im Jahreszeitenkalender, kulinarisch betrachtet ein Schummelpaket trumpschen Ausmaßes. Denn als erste Frühlingsmonate knipsen sie überall schon mal großspurig die Scheinwerfer an, verpassen den Bäumen einen ersten Make-up-Schimmer und heizen – nur an ausgewählten Nachmittagen und in windgeschützten Ecken – Freisitze, Parks und Balkone auf T-Shirt-Temperatur. Doch wenn man dann frühlingstrunken auf den Wochenmarkt rennt, um dem Winter endlich auch in der Küche ein Ende zu setzen, muss man feststellen: Kaum irgendwann im Jahr hat so wenig Gemüse Saison wie in der Zeit um Frühjahrsbeginn.
Weil Bärlauchpesto keine Lösung ist, die bis in den Mai trägt, der frühe Spargel oft vergleichsweise geschmacksarm ist und auch die Rhabarberzeit gerade erst anläuft, geht es saisonal langsamer voran, als man es gerne hätte. Und nun?
:Die schnellste Pasta der Welt
Frische Pasta aus nur drei Zutaten? Fertig in wenigen Minuten? Kein Problem. Um „Scherennudeln“ zuzubereiten, schneidet man die Teignocken mit der Schere ab – direkt ins kochende Wasser.
Kurz durchatmen und noch ein bisschen mit der „Ganzjahresware“ weiterarbeiten, die uns schon weitgehend über den Winter gebracht hat: Sellerie, Gurken, Treibhaussalate… Ein Rezept dafür kommt ausgerechnet aus der Küche eines Wellness-Hotels, denn im israelischen Carmel Forest Spa kam man auf die interessante Idee, zwei der beliebtesten Salate überhaupt miteinander zu kombinieren: Caesar Salad und Waldorf-Salat. Die belebende Frische von Sellerie, Gurken und Salat mit der Würze von Kräutern und der Tröstlichkeit von Nüssen, Croûtons und Parmesan zu verbinden, ist unbedingt empfehlenswert und auch an den oft noch kalten Tagen sehr befriedigend, zumal die Wellnessköche die Freundlichkeit besaßen, dazu eine verboten hochkalorische Soße anzurühren.
Für 4 Portionen (Vorsicht, Größe ist subjektiv, es geht ja schon los mit der Frage: Beilage oder Hauptspeise?) muss man ordentlich Gemüse schnippeln: 5 Stangen Staudensellerie putzen, 1 Bio-Salatgurke halbieren, entkernen und beides in Ringe schneiden, 1 säuerlichen Apfel (Boskop) schälen, entkernen und würfeln, 1 Bund glatte Petersilie hacken, nach Wunsch 1–2 Handvoll Pflücksalate und/oder Sprossen putzen, 8–10 Datteln würfeln, 75 g Pekan- oder Walnüsse kurz in der Pfanne anrösten und grob hacken, dann alle Zutaten in einer Schüssel mischen. Für das Dressing den Saft von 2 Zitronen mit 100 g Mayonnaise (etwas weniger tut es auch) und 2 EL Ahornsirup mischen und langsam 50 ml neutrales Pflanzenöl (etwa Raps) einrühren. Die Soße mit je 1 TL Salz und frischem Pfeffer sowie 2 gepressten Knoblauchzehen würzen und 150 g fein geriebenen Parmesan sowie 1 kleines Bund fein gehackten Dill unterheben. Am Ende Dressing abschmecken und unters Gemüse heben.
Wer noch mehr Crunch mag, kann eine Handvoll Brotwürfel in der Pfanne mit etwas Salz und Olivenöl zu Croûtons rösten und den Salat damit anrichten. Und die zugegeben üppige Zutatenmenge für den Salat lässt sich natürlich problemlos halbieren.