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Blitzermarathon startet: Geschwindigkeitskontrollen in mehreren Bundesländern – Panorama | ABC-Z

Autofahrer sollten von diesem Montag an besonders auf die richtige Geschwindigkeit achten. Die Polizei führt den ersten sogenannten Blitzermarathon in diesem Jahr durch. In dieser Woche soll es schwerpunktmäßige Geschwindigkeitskontrollen an besonders unfallträchtigen oder besonders gefährdeten Streckenabschnitten, etwa entlang von Kindergärten, geben. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wo und wann wird geblitzt?

Während es in Hamburg, Hessen und Bayern vor allem am Mittwoch zu verstärkten Kontrollen kommt, gibt es andernorts die ganze Woche mehr Radarfallen. In Schleswig-Holstein oder Rheinland-Pfalz etwa sollen bis einschließlich Sonntag mehr Raser ertappt werden – in Brandenburg ging es schon am vergangenen Samstag los. Hier lag der Schwerpunkt zunächst auf Motorrädern. Berlin und das Saarland beteiligen sich nicht am Blitzermarathon.

Und nicht nur Deutschland nimmt an der Geschwindigkeitsoffensive teil: Der europäische Verkehrspolizeiverband Roadpol ruft in insgesamt 20 Ländern zu verstärkten Kontrollen auf.

Was bringt ein Blitzermarathon?

Die wesentliche Ursache für Verkehrsunfälle ist laut Polizei weiterhin überhöhte Geschwindigkeit. In der Aktionswoche gehe es darum, Menschenleben zu retten. So soll an den Kontrolltagen einerseits Aufmerksamkeit auf das Problem überhöhter Geschwindigkeit gelenkt werden, andererseits durch Kontrollen Druck auf Raser ausgeübt werden.

Dabei gibt es auch Kritik: „Der nachhaltige Effekt ist meiner Meinung nach überhaupt nicht gegeben, weil das eine reine Showveranstaltung ist“, sagt der Verkehrsforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen. Nach dem Blitzermarathon seien die Fahrer wieder genauso schnell unterwegs wie davor. Schreckenberg fordert stattdessen deutlich härtere Strafen wie Fahrverbote.

Wo landet das Geld?

Kommunen und Länder nehmen jedes Jahr Millionen ein, weil Fahrerinnen und Fahrer mit erhöhter Geschwindigkeit geblitzt werden. Ein Beispiel: In Thüringen kamen im Jahr 2024 rund 32 Millionen Euro an Buß- und Verwarngeldern zusammen, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Dazu kommen Blitzer-Einnahmen der Kommunen von mindestens zwölf Millionen Euro, wie eine dpa-Umfrage ergab. Die Stadt Hamburg hat im vergangenen Jahr knapp 47 Millionen Euro verbucht, das Land Hessen etwa 77 Millionen Euro.

Frauen oder Männer, jung oder alt: Wer fährt eher zu schnell?

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) sind 2023 wie in den Jahren zuvor deutlich öfter Männer (etwa 1,9 Millionen Mal) beim Rasen erwischt worden als Frauen (etwa 550 000 Mal). Bei beiden Geschlechtern sind die Raser meistens zwischen 25 und 44 Jahre alt. Am häufigsten registrierte das KBA demnach Geschwindigkeitsverstöße außerorts.

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