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1860-Trainer Glöckner adelt Löwen mit bemerkenswertem Lob | ABC-Z

München – Ist der Herrgott in tiefstem Herzen doch ein Blauer? Mit Blick auf das vergangene Wochenende könnte man fast davon ausgehen. Dieser Samstag mit dem 5:1-Sieg über Aufstiegskandidat Energie Cottbus entschädigte die Fans für so manch bitteren Moment in dieser an Tiefschlägen alles andere als armen Saison.

“Wir haben uns ein bisserl den Frust von der Seele geschossen”

“Wir sind natürlich überglücklich über diesen Sieg, der für uns in der Tabelle extrem wichtig war”, schwärmte Stürmer Patrick Hobsch bei MagentaSport. Jubilar Jesper Verlaat (100. Spiel für 1860) sprach von einer “gewissen Genugtuung” mit Blick auf das 1:5 aus dem Hinspiel und ergänzte: “Wir haben uns ein bisserl den Frust von der Seele geschossen. Was in Osnabrück gefehlt hat, haben wir heute eiskalt ausgenutzt.”

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Dieser Nachmittag auf Giesings Höhen produzierte gleich mehrere Gewinner. Winter-Neulöwe Dickson Abiama, der endlich sein erstes Tor für Sechzig markierte. Patrick Hobsch, dem nach überstandener Gelbsperre sein erster Doppelpack für die Löwen gelang. Julian Guttau, der im Vergleich zum 0:1 in Osnabrück den Ball nicht ans, sondern ins Torgestänge bugsierte. Sean Dulic, der seinen Patzer in Niedersachsen mit Top-Leistung und Vorlage wettmachte.

Offensiv-Explosion als Balsam auf die Löwen-Seele

Erstmals seit knapp drei Jahren erzielen die Löwen mal wieder fünf Tore in einem Ligaspiel – letztmals gelang das am 14. Mai 2022 beim 6:3 gegen den BVB II. Ganz nebenbei hübschten die Blauen damit sowohl ihr Torverhältnis als auch die unschöne Heimbilanz ordentlich auf.

Was zu weiteren Gewinnern des Tages führt: Die Löwen-Fans, für die dieser Nachmittag Balsam auf ihre oft geschundenen Seelen gewesen sein dürfte.

Die blaue Offensiv-Explosion.

Dabei war es auch gegen den Tabellenzweiten aus der Lausitz keineswegs so, dass den Löwen irgendwas in den Schoß gefallen wäre. Schon nach vier Minuten gab es den ersten Dämpfer, als Soichiro Kozuki ein glasklarer Treffer verwehrt wurde. Von diesem laut Hobsch “extremen Rückschlag” ließ sich Sechzig aber nicht beeindrucken – ganz im Gegenteil.

“Beste Leistung, die ich von einer meiner Mannschaften über 90 Minuten gesehen habe”

Glöckner geriet nach der Partie ins Schwärmen – und verteilte ein außergewöhnliches Lob. “Ich würde sogar sagen, das war die beste Leistung, die ich von einer meiner Mannschaften über 90 Minuten gesehen habe”, sagte der Chefcoach, der in der Vergangenheit unter anderem Viktoria Köln, Waldhof Mannheim und Hansa Rostock trainierte.

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“Wir haben sehr frisch nach vorne gespielt und uns heute endlich mal belohnen können. Die Mannschaft hat sich das auch total erarbeitet und erspielt”, so Glöckner weiter.

Auch deshalb, weil die Räder unter der Regie des Nachfolgers von Argirios Giannikis immer besser greifen. “Ich bin ein Typ, der die Bälle in der Box braucht”, erklärte Hobsch, der auch von einem Zusammenwachsen sprach. “Da haben wir uns weiterentwickelt, dass es mir zugutekommt.”

“Ende nächster Woche hoffentlich einen Haken dranmachen”

Im Kampf um den Klassenerhalt hat 1860 ein Ausrufezeichen gesetzt – und das nächste soll direkt am Mittwoch (19 Uhr) folgen, wenn Kellerkind SV Sandhausen nach Giesing kommt. Am Sonntag geht es dann nach Mannheim. “Wir wollen ganz klar zeigen, dass wir damit da unten nichts zu tun haben wollen”, sagte Hobsch: “Wenn wir so weitermachen, bin ich guter Dinge, dass wir Ende nächster Woche hoffentlich einen Haken dranmachen können.”

Wenn der Herrgott wirklich ein Blauer ist, sollte das auch hinhauen. 

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