
Erste Anzeichen sind Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten und Fieber. In einer zweiten Phase der Erkrankung bildet sich ein Ausschlag mit rötlich-braunen Flecken, der normalerweise im Gesicht beginnt und sich dann auf den Körper ausbreitet. Ansteckend sind die Masern bereits etwa fünf Tage, bevor der Hautausschlag zu sehen ist. Die Inkubationszeit nach einer Infektion beträgt acht bis zehn Tage.
Häufig werden im Zusammenhang mit Masern bakterielle Superinfektionen beobachtet, etwa eine Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung. Eine besonders schwerwiegende Komplikation ist die akute postinfektiöse Enzephalitis, zu der es in etwa 1 von 1.000 Fällen kommt. Sie tritt etwa 4 bis 7 Tage nach Beginn des Ausschlags mit Kopfschmerzen, Fieber und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auf. Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen endet sie tödlich, bei etwa 20 bis 30 Prozent muss mit bleibenden Schäden des zentralen Nervensystems gerechnet werden.
Außerdem schwächt der Erreger das Immunsystem und zerstört schon gebildete Gedächtniszellen. Der daraus folgende Immungedächtnisverlust kann bis zu drei Jahre anhalten und macht die Betroffenen (wieder) empfänglicher für andere Infektionskrankheiten.
Eine sehr seltene, aber tödliche Spätkomplikation der Masern ist die Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Sie tritt durchschnittlich sechs bis acht Jahre nach der Infektion auf. Nach Literaturangaben kommt es im Schnitt zu 4 bis 11 SSPE-Fällen pro 100.000 Masernerkrankungen. Kinder haben ein deutlich höheres Risiko. So wurde das Risiko, eine SSPE zu entwickeln, für Kinder, die im Alter von unter 5 Jahren an Masern erkrankten, auf 30 bis 60 von 100.000 Masernfällen und für Kinder, die im ersten Lebensjahr erkranken, sogar auf rund 170 von 100.000 Masernfällen geschätzt. Beginnend mit psychischen und intellektuellen Veränderungen entwickelt sich ein fortschreitender Verlauf mit neurologischen Störungen und Ausfällen bis zum Verlust aller Gehirnfunktionen, der in der Regel tödlich endet.
Quelle: RKI