An Grippe verstorbene Kinder weisen ungewöhnliche Gehirnschäden auf | ABC-Z

Berlin. Die USA erleben die schlimmste Grippewelle seit 15 Jahren. Unter erkrankten Kindern gibt es eine auffällig hohe Zahl an Gehirnschäden.
In den USA verläuft die Grippewelle in diesem Jahr besonders gravierend. Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Behörde des US-Gesundheitsministeriums, ist es sogar die schlimmste Welle seit 15 Jahren, in der bisher 68 Kinder starben. Was Forschern besonders Sorgen bereitet: die vergleichbar hohe Anzahl an Gehirnschäden.
So wiesen neun der verstorbenen Kinder (immerhin 13 Prozent) einem CDC-Bericht von Ende Februar zufolge eine Form von Enzephalopathie auf. Enzephalopathie beschreibt Krankheitsbilder, bei denen die Gehirnfunktionen beeinträchtigt wird.
Bereits im Januar erhielt das CDC Einzelberichte über Kinder, die schwer erkrankten und an durch Grippe verursachten Gehirnschäden, darunter auch Gehirnentzündungen starben. Zahlreiche andere Kinder überlebten die Grippe, erlitten aber trotzdem bleibende Gehirnschäden.
Grippe: Gesundheitsbehörde warnt vor Gehirnschäden
Der Bericht des CDC ruft Ärzte dazu auf, nach Symptomen wie Krampfanfällen, mentale Abwesenheit, Halluzinationen oder Persönlichkeitsveränderungen, die länger als 24 Stunden anhalten, Ausschau zu halten. Allerdings sei bislang „nicht bekannt, ob die in der Saison 2024–2025 beobachteten Fälle von den erwarteten Zahlen abweichen“, erklären die Autoren im CDC-Bericht.
Die amerikanische Grippesaison forderte bis Ende Februar 19.000 Tote. Wissenschaftler sind vor allem über die sinkenden Grippe-Impfquoten in den USA besorgt. Seit der Corona-Pandemie sind vor allem Kinder und ältere Menschen weniger gegen die Grippe geimpft, heißt es in einem Bericht der University of California.
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So überträgt sich die Grippe
Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auftritt. Laut dem RKI wird sie durch Influenzaviren verursacht und über Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen sowie durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen verbreitet.
Typische Symptome sind plötzlich einsetzendes hohes Fieber, starke Muskel- und Gliederschmerzen, trockener Reizhusten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen sowie ein starkes Erschöpfungsgefühl. Im Gegensatz zu einer Erkältung verläuft die Grippe meist schwerer und kann länger andauern.
Risikogruppen sollten sich impfen lassen
Besonders gefährlich ist die Grippe für ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere sowie Personen mit chronischen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. In diesen Fällen kann die Erkrankung schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten verursachen. In seltenen Fällen sind auch neurologische Komplikationen möglich.
Um sich und andere zu schützen, wird eine jährliche Grippeimpfung empfohlen, vor allem für Risikogruppen. Darüber hinaus helfen regelmäßiges Händewaschen, das Einhalten von Hygieneregeln, das Meiden von Menschenmengen und eine gesunde Lebensweise, das Ansteckungsrisiko zu verringern.