Experten warnen vor „stiller Pandemie“ | ABC-Z

Berlin. Weltweit gibt es immer mehr Fälle. Forscher sehen nun auch eine Gefahr für Haustiere. Katzen gelten dabei als besonders gefährdet.
Das Virus H5N1 führt aktuell immer häufiger zu Vogelgrippe-Ausbrüchen in Geflügel- und Milchbetrieben. Anfang Januar teilte er US-Bundesstaats Louisiana mit, dass in den USA erstmals sogar ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorben sei. Bei Wildvögeln ist die Vogelgrippe auf der ganzen Welt verbreitet.
Nun warnen US-Experten vor einer „stillen Pandemie“ bei Hunden und Katzen. Demnach seien in den USA mehrere Fälle von Vogelgrippe bei Katzen gemeldet worden. Besonders betroffen sei der Bundesstaat New Jersey. Für Hauskatzen habe sich H5N1 dabei als besonders tödlich erwiesen, hieß es. Auf diese drei Arten könnten sich Haustiere anstecken:
- durch Kontakt mit kranken Vögeln
- durch nicht ausreichend sterilisiertes Tierfutter
- durch Aufnahme infizierter Milchprodukte
Die Tierseuche wird durch Grippeviren verursacht, die oft von Wildvögeln eingeschleppt werden. Nach einer Ansteckung bricht die Krankheit innerhalb weniger Stunden oder Tage aus. Infizierte Tiere leiden unter Atemnot, Durchfall und Wassereinlagerungen im Kopf. Auch Menschen können sich infizieren, jedoch kommt dies bislang nur selten vor.
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Vogelgrippe: Überblick über Fälle in Deutschland
- Im Saale-Orla-Kreis (Thüringen) wurde die Geflügelpest am 10. März 2025 bei mehreren Schwänen in Pörmitz und bei Oberpöllnitz festgestellt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Schon im Oktober und November 2024 war der Erreger bei toten Wildgänsen im Landkreis Sonneberg bestätigt worden.
- Im Februar wurde die Krankheit bei einem Jungschwan im Vogtlandkreis (Sachsen) sowie bei zwei Bussarden im Landkreis Leipzig festgestellt. Anfang März wurde die Vogelgrippe zudem in einem Geflügelbetrieb in Grimma bestätigt. In einem Betrieb mit rund 100 Vögeln wurde die Geflügelpest nachgewiesen. Um eine Verbreitung der Seuche zu verhindern, wurden die Tiere getötet.
- Bei einem privaten Geflügelhalter in Zehdenick (Landkreis Oberhavel in Brandenburg) ist am 25. Februar 2025 die Geflügelpest ausgebrochen. Der Erreger sei bei mehreren Legehennen festgestellt worden. Inzwischen seien alle 43 Tiere verendet. Ein erster Nachweis war am Friedrich-Loeffler-Institut per Zweitprobe bestätigt worden.
- In einem Betrieb mit Freiland-Legehennen in Emsbüren (Landkreis Emsland in Niedersachsen) wurde am 24. Februar 2025 die hochansteckende Vogelgrippe nachgewiesen worden. Alle rund 11.500 Tiere mussten getötet werden, wie der Landkreis mitteilte.
Schutzzonen sollen Ausbreitung verhindern
Zu den Gegenmaßnahmen zählt die Einrichtung einer Schutzzone im Umkreis von drei Kilometern um die betroffene Haltung. Zudem soll eine Überwachungszone im Radius von zehn Kilometern um den Ausbruchsort eingerichtet werden.
Geflügelhalter müssen verdächtige Krankheitssymptome sofort melden. Zudem gilt eine Stallpflicht für Geflügel in beiden Zonen. Strenge Hygienemaßnahmen sind verpflichtend, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. In der Schutzzone führt das Lebensmittel- und Veterinäramt zudem klinische Untersuchungen aller Geflügelbestände durch.
Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche – so reagieren sie richtig
Das Sozialministerium Sachsen hat Informationsplakate mit Verhaltensregeln für Geflügelhalter und die Öffentlichkeit verteilt. Tote oder kranke Vögel sollen gemeldet, aber nicht berührt oder gefüttert werden. Bei Erkrankungen in Geflügelbeständen gilt: melden, isolieren, vorbeugen.
Geflügelhalter können zudem das Risiko ihrer Ställe kostenlos und anonym mit der Risikoampel der Universität Vechta bewerten. Während die Geflügelpest früher vor allem in den kalten Wintermonaten auftrat, werden in den vergangenen Jahren zunehmend auch Ausbrüche in anderen Jahreszeiten beobachtet.
lp/dpa