Sanierung im Olympiastadion dauert länger: Folgen für den TSV 1860? | ABC-Z

München – Das Münchner Olympiastadion bleibt für Sanierungsarbeiten länger gesperrt als zuletzt erwartet. Grund dafür seien unter anderem der unerwartet schlechte Zustand der Bausubstanz und eine Belastung mit krebserregendem Asbest, teilten die Stadtwerke München mit. Mit ersten Großveranstaltungen im Stadion nach der im Oktober beginnenden Sperrung sei erst wieder im Sommer 2028 zu rechnen. Zuvor waren die Stadtwerke von Sommer 2027 ausgegangen.
Wegen der schlechten Neuigkeiten bei der Sanierung müssten viele Sonderlösungen gefunden und Schadstoffe entfernt werden – das brauche mehr Zeit als zunächst geplant. Endgültig saniert sein soll das für die Olympischen Spiele 1972 erbaute Stadion mit seinem charakteristischen Zeltdach demnach im April 2029.
Zeit ohne Events soll „so kurz wie möglich“ bleiben
Die Erneuerungen sind Teil eines Sanierungsplans für den gesamten Olympiapark. Die Schwimmhalle wurde schon umgebaut und erweitert, auch die Olympiahalle wurde saniert. Derzeit wird jedoch nicht nur am Olympiastadion, sondern auch am 291 Meter hohen Olympiaturm gearbeitet. Ziel ist laut Stadtwerken, die Zeit ohne Veranstaltungen „insgesamt so kurz wie möglich“ zu halten.
Im Jahr 2023 rechnete die Stadt mit Kosten von rund 200 Millionen Euro für die Stadionsanierung. Aus aktueller Sicht seien die zusätzlich nötigen Arbeiten nicht mit einer Kostensteigerung verbunden, teilten die Stadtwerke auf Anfrage mit.
Auswirkungen für die Löwen
Diese Verzögerungen könnten auch Auswirkungen auf den TSV 1860 und den möglichen Umbau des Grünwalder Stadions haben, über den noch in diesem Jahr entscheiden werden soll. Das Olympiastadion war immer wieder als Ausweichspielstätte für die Zeit der Sanierung der Löwen-Heimat genannt worden. Bevor also die Bagger auf Giesings Höhen anrollen können, muss die Arena wieder voll nutzbar sein.
Das Olympiastadion war zuletzt meist für Großveranstaltungen wie Konzerte oder Public Viewing bei der Europameisterschaft 2024 genutzt worden. Zu den Künstlern, die dort zuletzt auf der Bühne standen, zählten unter anderem Coldplay, Taylor Swift, AC/DC und Metallica.
Die bayerische Landeshauptstadt arbeitet derzeit aber auch an einem Konzept, um sich auf die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2036 oder 2040 bewerben zu können – und würde dafür gern bestehende Sportstätten nutzen.