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RTL/ntv-Trendbarometer: Nur die wenigsten Deutschen vertrauen noch auf die USA | ABC-Z


RTL/ntv-Trendbarometer

Nur die wenigsten Deutschen vertrauen noch auf die USA

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Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer fragt Forsa nach der Meinung der Deutschen zu den USA, ihrer Angst vor einem russischen Angriff auf einen Nato-Staat und ihrer Einschätzung zu Friedrich Merz als Bundeskanzler. In der Sonntagsfrage gibt es kurz nach der Bundestagswahl kaum Bewegung.

Das Ansehen der USA in Deutschland, uns insbesondere ihrer Regierung, schmilzt rasant dahin. Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer fragte das Institut Forsa, ob die “USA für Deutschland ein verlässlicher Partner” seien. Nur 15 Prozent bejahten die Frage, 82 Prozent verneinten. Mitte Februar, drei Wochen nach Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump, vertrauten noch 24 Prozent der Befragten den USA, 73 Prozent dagegen nicht. In der Zwischenzeit erklärte US-Vize-Präsident J.D. Vance während der Münchener Sicherheitskonferenz Deutschland zum Gegner und Trump schmiss den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einem Streit vor den Kameras aus dem Weißen Haus.

Einzig bei den AfD-Anhängern kommt die US-Regierung etwas besser weg: 25 Prozent halten die USA noch für verlässlich. Sowohl Vance als auch der Trump-Unterstützer und Tech-Milliardär Elon Musk hatten sich für die AfD stark gemacht. Dennoch halten auch 74 Prozent der AfD-Anhänger für nicht verlässlich. Unterstützer von Union und SPD halten zu 14 Prozent die USA für verlässlich, bei den Grünen und Linke sind es 6 Prozent. Die Anhänger des dezidiert anti-amerikanischen BSW halten die USA nur zu einem Prozent für verlässlich.

Obwohl die USA als Schutzmacht für die übrigen Nato-Staaten wackeln, ist die Furcht vor einem bevorstehenden Angriff Russlands unter den Deutschen offenbar gesunken. 50 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu “Falls Russland den Krieg in der Ukraine gewinnen sollte, wird Putin auch Länder angreifen, die Mitglied der Nato sind”. 45 Prozent erwarten solch einen Angriff nicht. Noch im April 2024 erwarteten 54 Prozent der Befragten einen Angriff auf Nato-Gebiet und 39 Prozent nicht.

Die jüngste Umfrage zum Thema erfolgte allerdings, nachdem die kommende Bundesregierung aus Union und SPD sowie die EU-Kommission deutliche Aufrüstungsbemühungen angekündigt haben. Je nach politischer Einstellung gehen die Einschätzungen weit auseinander: 68- Prozent der Grünen-Anhänger erwarten einen russischen Angriff sowie 62 Prozent der SPD-Anhänger und 61 Prozent der Anhänger von CDU und CSU. Mit 58 Prozent liegt der Wert unter den Linke-Wählern ähnlich hoch. Dagegen erwarten nur 27 Prozent der AfD-Anhänger und nur 20 Prozent der BSW-Anhänger, dass Putin nach einem Sieg über die Ukraine auch einen Nato-Staat angreifen könnte.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte nach dem Eklat zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus drei Grundgesetzänderungen zur Umgehung der Schuldenbremse angekündigt. So wollen Union und SPD unter anderem eine deutlich umfassendere Aufrüstung Deutschlands finanzieren. Das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was Merz noch im Wahlkampf versprochen hatte. Nun ringen er und die Sozialdemokraten um die Zustimmung der Grünen, damit die Änderungen noch im alten Bundestag verabschiedet werden können.

Vielfach ist von “Wortbruch” durch Merz und die Union die Rede. Forsa fragte die Menschen “Wird Merz ein guter Bundeskanzler”. 38 Prozent antworten mit “Ja” – zwei Prozentpunkte weniger als Anfang des Monats. Entsprechend wächst das Lager der Skeptiker von 52 auf 54 Prozent. Während 74 Prozent der Anhänger von CDU und CSU ein gute Kanzlerschaft von Merz erwarten, sind es bei der SPD nur 36 Prozent und 24 Prozent bei den Grünen. 11 Prozent der Anhänger der AfD sowie 9 Prozent der Linke-Anhänger erwarten, dass der CDU-Chef auch ein guter Regierungschef wird.

In der Sonntagsfrage zeigen sich so kurz nach der Bundestagswahl keine nennenswerten Verschiebungen. Würde heute erneut gewählt kämen CDU und CSU auf 28 Prozent (Bundestagswahl 2025: 28,5 Prozent), die AfD auf 22 Prozent (20,8 Prozent), die SPD auf 15 Prozent (16,4 Prozent), die Grünen auf 11 Prozent (11,6 Prozent), die Linke auf 11 Prozent (8,8 Prozent), die FDP auf 4 Prozent (4,3 Prozent), das BSW auf 3 Prozent (4,972 Prozent) und sonstige Parteien auf 6 Prozent (4,6 Prozent). Im Vergleich zur Befragung in der Vorwoche hat damit die FDP einen Prozentpunkt zugelegt und die Linke einen Prozentpunkt verloren.

Bei der Frage politischen Kompetenz geben die angehenden Regierungsparteien leicht nach. 26 Prozent der Befragten nennen CDU und CSU bei der Frage, welche Partei “mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird” – ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Auch die SPD gibt um einen Prozentpunkt nach auf 7 Prozent. Die AfD fällt ebenfalls leicht, von 11 auf 10 Prozentpunkte. Die Grünen bleiben bei 6 Prozent. Die Linke legt zu von 5 auf 6 Prozent. 41 Prozent der Befragten trauen das keiner Partei zu, ein Punkt mehr als in der Vorwoche.

Die Wirtschaftserwartungen verdüsterten sich derweil vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Weltlage. Mit einer Verbesserung in den kommenden Jahren rechnen nur noch 26 Prozent, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Die Gruppe der Befragten, die mit einer Verschlechterung rechnen, steigt von 43 auf 45 Prozent.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 4. und 10. März erhoben. Datenbasis zur Sonntagsfrage: 2504 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte; Datenbasis zu den wirtschaftlichen Erwartungen: 1004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
Die Daten zu einem möglichen Angriff Russlands auf einen Nato-Staat, zu Friedrich Merz’ Kanzlerschaft und zum Vertrauen in die USA wurden
zwischen dem 7. und 10. März erhoben. Datenbasis: 1006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.

Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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