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Potsdam-Mittelmark: Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf angegriffen | ABC-Z

Potsdam-Mittelmark

Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf angegriffen


Bild: dpa/Soeren Stache

In der Nacht zum Samstag hat es einen Gewaltvorfall gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf gegeben. Der Bürgermeister spricht von einer überfallartigen Attacke – die Staatsanwaltschaft hält sich noch bedeckt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Gewaltvorfall gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf am südlich von Berlin. Es laufe ein Ermittlungsverfahren gegen drei Verdächtige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Christian-Alexander Neuling.

Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtet, Bewohner aus der Unterkunft seien angegriffen worden. Auch der „Tagesspiegel“ schreibt unter Berufung auf Polizeikreise über den Vorfall. Zeugen hätten von sechs oder sieben Personen berichtet, die zuvor durch die Stahnsdorfer Straße gezogen seien und rechtsextreme Parolen gerufen hätten, so die Zeitung.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam erklärte, es bestehe der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, betroffen sei ein Übergangswohnheim für Asylsuchende. Ob es sich bei dem Fall in der Nacht zum Samstag um einen gezielten Angriff gehandelt habe und wie er abgelaufen sein soll, sei Gegenstand der Ermittlungen.

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt

Die Staatsanwaltschaft hielt sich mit Informationen äußerst bedeckt und machte zur Frage eines möglichen politischen Hintergrunds oder des Tathergangs keinerlei Angaben. Die Ermittlungen richteten sich gegen drei konkrete Verdächtige, die bekannt seien, hieß es nur. Wie viele Verletzte es gab, sagte der Sprecher nicht.

Weil man am Anfang der Ermittlungen stehe, erteile die Behörde weder zur Sache noch zu Tatverdächtigen weitere Auskünfte, hieß es. Die Polizeidirektion West wiederum verwies auf die Staatsanwaltschaft, die sich Presseauskünfte vorbehalte.

Bürgermeister: „gezielter Einschüchterungsversuch“

Der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) verurteilte den Vorfall am Montag scharf. Es habe sich um eine „überfallartige Attacke“ gehandelt. „Gewalt gegen die Schwächsten der Gesellschaft ist besonders niederträchtig und feige“, erklärte Albers. Er gehe von einem gezielten Eischüchterungsversuch rechter Gruppierungen aus.

Albers berichtet in diesem Zusammenhang von weiteren Vorfällen in den vergangenen Tagen in Ahrensfelde, Dahlwitz-Hoppegarten, Fredersdorf-Vogelsdorf und Senftenberg, die den Verdacht nahelegen würde, dass es sich um ein überregional koordiniertes Vorgehen handele, so Albers.

Sendung: rbb 88.8, 11.03.25, 10:00 Uhr


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