Zweite Bundesliga: Fanproteste und Unterbrechungen bei Hannover gegen Braunschweig | ABC-Z

Im Zweitligistenspiel Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig ist es durch Fanproteste zu Unterbrechungen gekommen. Das Spiel, bei dem sich die beiden Vereine unentschieden mit 1:1 (0:0) trennten, musste bereits früh pausiert werden, weil Feuerwerkskörper auf das Feld geworfen wurden. Die Aktionen sollten offenbar ein Protest gegen den Teilausschluss der
Gästefans sein, der nach verschiedenen Ausschreitungen in der
Vergangenheit gegen die Braunschweiger Fans verhängt wurde.
Nach der Fortsetzung nach sechs Minuten zeigten die Hannover-Fans auf der Tribüne ein Plakat, das Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens in einem Fadenkreuz zeigt. Die SPD-Politikerin wird von beiden Fanlagern für die restriktiven Maßnahmen verantwortlich gemacht. Später warfen Zuschauende zudem Tennisbälle auf den Rasen, derentwegen das Spiel erneut unterbrochen werden musste.
Die Polizei nahm wegen des Fadenkreuzplakats Ermittlungen gegen die
Fans von Hannover 96 auf. Das Ermittlungsverfahren wurde „von Amts
wegen wegen Bedrohung“ eingeleitet, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Beamte hätten zudem nur „durch Einsatz einfacher körperlicher Gewalt“
verhindern können, dass einige 96-Fans „in Richtung Gästeeingang im
Süden vordringen“.
Das Spiel der beiden rivalisierenden Klubs wurde von mehr als 1.000
Polizistinnen und Polizisten abgesichert. Aus Sicherheitsgründen durfte der Gästeblock im
Stadion nur zu maximal 60 Prozent besetzt werden, weshalb ein Großteil
der Braunschweiger Anhänger dem Derby aus Protest ganz fernblieb. Etwa 800 Hannover-Fans drängten auf die große Gegentribüne, statt das Spiel wie sonst von ihrem Fanblock auf der Südtribüne aus zu verfolgen.
Hannover und Braunschweig trennen sich unentschieden
Das Spiel konnte keines der beiden Teams für sich entscheiden. Nicolò Tresoldi hatte noch die beste Chance per Kopf, scheiterte aber an Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann (33.). Lino Tempelmann (77. Spielminute) traf dann erst spät für Braunschweig. Hannovers Abwehrspieler Josh Knight (90.+3) erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich.
Das Team von Trainer André Breitenreiter liegt nun fünf Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler sprach im Anschluss von „verlorenen Punkten“. „Das war zu wenig für ein Derby unsererseits. Wir waren zu passiv“, sagte er im Fernsehsender Sky. Die Störungen durch Fans kommentierte er mit den Worten: „Die Begleiterscheinung müssen wir akzeptieren. Das hat uns alles nicht
zu interessieren. Wir müssen uns aufs Sportliche fokussieren und das war
zu wenig.“