Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl in Brandenburg: BSW schiebt sich vor Linke | ABC-Z

Bundestagswahl 2025
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Endgültiges Ergebnis in Brandenburg sieht BSW vor Linke
Das endgültige Ergebnis hat in Brandenburg eine Veränderung bei der Platzierung der Parteien mit sich gebracht. Betroffen war vor allem das Bündnis Sahra Wagenknecht, das vor zwei Wochen knapp am Einzug in den Bundestag gescheitert war.
Nach kleineren Fehlern bei der Auszählung der Bundestagswahl 2025 in Brandenburg hat sich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Endergebnis knapp vor die Linke geschoben. Das BSW erhielt nach Korrekturen mit 176.405 Zweitstimmen 218 Stimmen mehr als im vorläufigen Ergebnis, wie Landeswahlleiter Josef Nußbaum am Freitag mitteilte.
Die Linke kommt auf 176.224 Zweitstimmen, und damit genau eine Stimme mehr als beim vorläufigen Ergebnis. Das Ergebnis des BSW steigert sich von 10,70 auf 10,71 Prozent, die Linke bleibt bei 10,70 Prozent. Am Wahlsonntag hatte die Linke noch mit 36 Stimmen vor dem BSW gelegen.
Bei den Prozentwerten gibt es in Brandenburg sonst keine größeren Änderungen, die sich aufs Ergebnis auswirken. Es bleibt dabei, dass die AfD mit 32,5 Prozent stärkste Kraft vor CDU (18,1) und SPD (14,8) wurde.
BSW erwägt rechtliche Schritte
Das BSW hatte bei der Bundestagswahl mit 4,97 Prozent der Zweitstimmen sehr knapp – nach Parteiangaben um 13.400 Stimmen – den Einzug ins Parlament verfehlt. Die Parteispitze erwägt daher eine rechtliche Überprüfung [tagesschau.de]. Die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali hatte in diesem Zusammenhang bereits auf mögliche Verwechslungen des BSW mit der Partei Bündnis Deutschland in einigen Wahllokalen hingewiesen. Eine solche falsche Zuschreibung stellte beispielsweise der Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen fest.
Auch in Brandenburg ist das zu beobachten: Das Bündnis Deutschland hat beim endgültigen Ergebnis nun 184 Stimmen weniger und kommt noch auf 4.147 Stimmen. In mehreren Briefwahlbezirken seien etwa Zweitstimmen des BSW bei der Erfassungsmaske der Wahlsoftware für das Bündnis Deutschland erfasst worden, sagte Wahlleiter Nußbaum. Die Ergebnisse seien korrigiert worden.
Marginale Abweichungen bei anderen Parteien
Auch bei den anderen Parteien gibt es in Brandenburg marginale Änderungen beim Endergebnis. Die SPD kam beim Endergebnis nach Korrekturen mit 244.101 Zweitstimmen auf 37 Stimmen mehr als im vorläufigen Ergebnis. Die AfD hat mit 535.275 vier Stimmen weniger als zuvor.
Die CDU kommt mit 298.048 Zweitstimmen auf 61 Stimmen mehr, die FDP mit 53.467 auf zwei mehr, die Grünen haben mit 108.598 sieben mehr, die Linke kommt mit 176.224 Stimmen auf eine Stimme mehr. Als Gründe für diese Abweichungen nannte der Landeswahlleiter kleinere Vorfälle.
Nußbaum zeigte sich insgesamt zufrieden und sprach von sehr kleinen Differenzen. „Selbstverständlich soll das nicht vorkommen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb gebe es aber auch Ausschusssitzungen, um Fehler korrigieren zu können. Das „liegt aber auch prozentual weit unterhalb dessen, was normalerweise bei ähnlich gelagerten Fällen an Differenzen auftritt“.
Wahlkreis-Sieger Galau verpasste Einzug in Bundestag
In neun der zehn Wahlkreise hatte die AfD mit deutlichem Abstand die meisten Erststimmen geholt. Im Wahlkreis 58 Oberhavel – Havelland II war das Ergebnis des Wahlkreis-Siegers dabei noch das niedrigste. Dort holte Andreas Galau 30,84 Prozent der Stimmen.
Da aus Brandenburg nach der Bundestagswahl 21 Abgeordnete in den neuen Bundestag einzogen und der AfD die Zweitstimmendeckung dafür fehlte, all ihren neun Wahlkreissieger auf einen Sitz im Parlament zu bringen, kam Galau nicht in den Bundestag.
Nur im Wahlkreis 61 Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming setzte sich der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) knapp durch. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die SPD noch alle zehn Wahlkreise in Brandenburg gewonnen.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 07.03.2025, 19:30 Uhr