Was läuft im Fernsehen? Die Filmtipps zum Wochenende – Medien | ABC-Z

Roadmovie, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr
Ein bisschen raus in die Berge, sich entspannen vom anstrengenden Alltag: Louise startet mit Thelma in ihrem Ford-Thunderbird-Cabrio in ein Wochenende, das sie beide nicht überleben werden. Denn ihre Freiheit und ihre Selbstachtung lassen sie sich nicht rauben, nicht von einem Vergewaltiger, nicht von der Polizei, überhaupt von keinem Kerl. Koste es, was es wolle – und sei es das Leben. Sowohl Geena Davis als auch Susan Sarandon waren 1992 für den Hauptdarstellerinnen-Oscar nominiert – eine Seltenheit in der Filmgeschichte. Gewonnen hat dann Jodie Foster für ihren Auftritt in Das Schweigen der Lämmer, immerhin aber hat Callie Khouri den Oscar für das Drehbuch bekommen. Und seit Thelma & Louise ist das Roadmovie definitiv kein reines Männergenre mehr.
She Said
Drama, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr
Es wäre falsch zu behaupten, dass dies ein Film über den Filmproduzenten und verurteilten Sexualstraftäter Harvey Weinstein ist. Dementsprechend tritt die Figur Weinstein nur sehr am Rande auf: mal von hinten gefilmt, mal nur zu hören, im Grunde persönlich kaum präsent. Es lag den Investigativ-Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey, der Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz, der Regisseurin Maria Schrader und überhaupt dem ganzen Team sehr viel daran, ihn nicht schon wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Wo er viel zu lange war und seine Macht aufs Übelste missbraucht hat. Stattdessen stehen Zoe Kazan und Carey Mulligan im Zentrum, sie spielen Kantor und Twohey, deren Recherchen Weinstein zu Fall gebracht haben. She Said zeigt das zähe Handwerk des Journalismus, dem eine ganz eigene Spannung innewohnt.
Die Queen
Drama, BR, Samstag, 20.15 Uhr
Die Fahne auf halbmast zu setzen vor Buckingham Palace – wozu bitte schön? Seit ihrer Scheidung von Prinz Charles ist Diana schließlich nicht mehr Mitglied der königlichen Familie. Die Haltung des britischen Königshauses mag formal korrekt sein, aber sie ist nicht angemessen. Diana, die bei einem Verkehrsunfall stirbt, ist „The People’s Princess“, die Prinzessin des Volkes – das Etikett verpasst ihr der Premier oder macht es sich jedenfalls zu eigen. Der Premier, das ist Tony Blair, unlängst ins Amt gewählt, absolut instinktsicher, der hier das menschlich und politisch Richtige zusammenbringt. Stephen Frears hat 2006 einen sehr stillen Film über sehr aufwühlende Tage gedreht, mit einer überragenden Helen Mirren in der Titelrolle. Später am Abend läuft Spencer, Pablo Larraíns Biopic über die lebendige Diana (23.30 Uhr).
Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses
Politthriller, RBB, Samstag, 23.35 Uhr
1964 ist in den USA der Civil Rights Act in Kraft getreten. Formal hat er die Rassentrennung aufgehoben, faktisch hat sie vor allem im Süden des Landes fortbestanden. Und der Ku-Klux-Klan hat vor Morden nicht zurückgeschreckt, um für ihn unbequeme Bürgerrechtler loszuwerden. Am 21. Juni 1964 wurden James Earl Chaney, Andrew Goodman und Michael Schwerner in einen Hinterhalt gelockt und getötet, unter Mithilfe von Polizisten. Der Fall erregte Aufsehen, Alan Parker hat ihn 1988 verfilmt, mit dem jüngst verstorbenen Gene Hackman sowie Willem Dafoe als FBI-Agent und Frances McDormand als mutige Bürgerin, die sich gegen die rassistische Mehrheit stellt. Für alle drei war es ein wichtiger Film in ihrer Karriere, Hackman und McDormand waren 1989 jeweils für einen Oscar nominiert.