„Skalpell statt Axt“: Trump weist Musk wegen Kündigungen zurecht | ABC-Z

„Skalpell statt Axt“
Trump weist Musk wegen Kündigungen zurecht
07.03.2025, 00:13 Uhr
Massenentlassungen bei staatlichen Behörden sorgen in den USA für beträchtlichen Aufruhr. Trump beruft deshalb sein Kabinett ein und lädt seinen obersten Kündigungsbeauftragten dazu und verordnet ihm mehr Umsicht. In Anwesenheit der Behördenchefs räumt Musk Fehler ein.
US-Präsident Donald Trump hat von seinem Berater Elon Musk ein umsichtiges Vorgehen bei den Kürzungen in den Bundesbehörden angemahnt. „Wir sagen ‚Skalpell‘ statt ‚Axt'“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Es ist das erste Mal, dass Trump dem Tech-Multimilliardär und dessen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) öffentlich Grenzen beim massiven Kosten- und Personalabbau im Staatsapparat setzt.
Es sei „sehr wichtig“, die Behörden auf das Niveau zu verkleinern, „auf dem sie sein sollten“, schrieb Trump. Doch sei es ebenso wichtig, „die besten und produktivsten Leute zu behalten“. Der Präsident beschrieb die bisherige Arbeit von Doge zugleich als „unglaublichen Erfolg“. Auf die Frage eines Reporters, ob Doge und Musk seiner Meinung zu rasch vorgingen antwortete der Präsident später: „Nein, ich denke, sie haben einen tollen Job gemacht.“
Gleichwohl wurde deutlich, dass Trump die anschwellende Kritik an Musks Einfluss innerhalb der Regierung und den unter Aufsicht des Tech-Unternehmers eingeleiteten Radikalkürzungen im Staatsapparat nicht völlig kalt lässt. So bestätigte der Präsident Medienberichte, wonach er sein Kabinett einberufen hatte, um den Ressortchefs in Anwesenheit Musks die Botschaft zu überbringen, dass sie und nicht der Technologie-Unternehmer die Entscheidungsgewalt in ihren Behörden hätten. Indem die neuen Minister ihr Personal nun kennenlernten, könnten sie „sehr präzise“ Entscheidungen darüber treffen, „wer bleiben und wer gehen wird“, schrieb Trump.
Musk gibt Trump recht
Laut dem Nachrichtenportal „Politico“ stimmte Musk bei der Sitzung dieser Instruktion des Präsidenten zu. Ein Teilnehmer berichtete demnach auch, dass Musk vor dem Kabinett Fehler bei der Arbeit von Doge eingeräumt habe.
Laut US-Medienberichten hatten sich die Planungen für den massiven Stellenabbau in den Bundesbehörden in den vergangenen Tagen beschleunigt. Bis zu 45.000 Stellen sollen demnach etwa in der Steuerbehörde IRS und rund 80.000 Arbeitsplätze im Veteranenministerium gestrichen sowie das Bildungsministerium komplett abgeschafft werden. Gegen die radikalen Kürzungen sind inzwischen dutzende Klagen anhängig. Im Kongress stoßen die Pläne nicht nur bei den oppositionellen Demokraten auf Widerstand, Kritik kam auch aus den Reihen von Trumps Republikanern.
Im Vorfeld von Trumps Amtsantritt im Januar war viel darüber spekuliert worden, ob sein Bündnis mit dem Tesla- und SpaceX-Chef Musk von Dauer sein könnte – Trump erträgt es bekanntlich schwer, wenn ihm Andere die Show stehlen.