Trump setzt Mexiko-Zölle aus – teilweise Aufschub für Kanada | ABC-Z

Berlin. Der US-Präsident knickt ein und setzt fast alle Zölle gegen den südlichen Nachbarn für vier Wochen aus. Auch bei kanadischen Waren gibt er nach.
Die USA haben Zölle auf Waren aus Mexiko vorerst weitgehend ausgesetzt, offenbar um einen Handelskrieg zu vermeiden. US-Präsident Donald Trump teilte auf der Online-Plattform Truth Social mit, für alle Einfuhren aus Mexiko, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen fielen, sollten bis zum 2. April keine Strafabgaben gelten. Das betrifft der US-Regierung zufolge etwa 50 Prozent der importierten Güter.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Zuvor hatte Handelsminister Howard Lutnick im US-Sender CNBC angekündigt, dass Präsident Donald Trump alle Einfuhren von Waren und Dienstleistungen vorläufig von den Zöllen befreien werde, die von dem Freihandelsabkommen USMCA abgedeckt seien. Trump schrieb, er habe mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum telefoniert. Er habe den Aufschub aus „Respekt und Entgegenkommen“ gewährt, erklärte der Republikaner.
Trump telefonierte mit Mexikos Präsidentin Sheinbaum
Die Beziehung zu Mexiko sei gut, argumentierte Trump. Man arbeite nun gemeinsam hart daran, Migranten am illegalen Grenzübertritt in die Vereinigten Staaten zu hindern und den Schmuggel mit der chemischen Droge Fentanyl zu stoppen.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte ein „ausgezeichnetes und respektvolles Gespräch“ mit Donald Trump.
© AFP | ALFREDO ESTRELLA
Sheinbaum dankte Trump für ein „ausgezeichnetes und respektvolles Gespräch“. Sie seien sich einig, dass die Kooperation unter Achtung der Souveränität zu guten Ergebnissen geführt habe. „Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen, insbesondere in Fragen der Migration und der Sicherheit, einschließlich der Eindämmung der illegalen Einfuhr von Fentanyl in die Vereinigten Staaten und von Waffen nach Mexiko“, schrieb die Staatschefin auf der Nachrichtenplattform X.
Zölle auf kanadische Waren teilweise aufgeschoben
Kurz darauf gab das Weiße Haus bekannt, dass auch die Strafzölle gegen Kanada teilweise aufgeschoben würden. Für Waren aus Kanada, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen, würden bis zum 2. April keine Strafabgaben gelten, so die US-Regierung.
Nach Angaben des Weißen Hauses fallen 38 Prozent der Waren aus Kanada unter das USMCA-Abkommen – und sind damit vorerst von den Strafzöllen ausgenommen. Es handelt sich insbesondere um Autos und Autoteile. Auf Energieimporte und die Einfuhr Kalisalz, ein wichtiger Bestandteil von Dünger, aus Kanada gilt ein geringerer Zoll von zehn Prozent.
Das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko aus dem Jahr 2020 sieht vor, dass die meisten gegenseitigen Lieferungen von Waren und Dienstleistungen von Zöllen befreit sind. Das USMCA war während Trumps erster Amtszeit ausgehandelt worden und löste das vorherige Freihandelsabkommen Nafta ab.
tok/dpa/afp