Deutsches Skisprung-Quartett verpasst WM-Bronze um vier Meter | ABC-Z

Trondheim. Erstmals bei einer WM blieb das deutsche Mixed-Team medaillenlos. Skisprung-Bundestrainer Horngacher sah dennoch einen Lichtblick.
Andreas Wellinger fehlte nur ein Meter an der 140-m-Marke, lediglich der Slowene Anze Lanisek sprang im zweiten Durchgang weiter. Philipp Raimund segelte auf starke 138 Meter und klopfte sich nach ziemlich schwachen Trainingssprüngen demonstrativ mit der Faust auf die Brust. Aber im Nieselregen von Trondheim erlebten beide Skispringer in der Mixed-Entscheidung der Nordischen Ski-WM eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Denn nur Minuten später wurden sie jäh aus allen Medaillenträumen gerissen – und landeten nur auf dem vierten Platz.
Österreich schnappt sich noch Bronze
„Für den Moment ist es blöd, man möchte nie als Vierter heimgehen“, sagte Wellinger enttäuscht. Liebend gerne hätte er nach Silber von der kleinen Schanze gemeinsam mit Raimund sowie Selina Freitag und Katharina Schmid die nächste Medaille seiner Sammlung hinzugefügt. „Die Jungs haben nochmal richtig angegriffen“, sagte Freitag. Weil im letzten Durchgang allerdings Jan Hörl mit einem genauso weiten Sprung wie Wellinger eiskalt konterte, fehlten dem deutschen Quartett exakt 7,8 Punkte und damit etwa vier Meter, um Österreich noch vom Bronzeplatz zu verdrängen.
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Niedergeschlagen war auch Katharina Schmid: „Ich habe meine Position nicht ganz halten können. Die Spur wurde ruppig, das macht es mir dann noch schwerer.“ Die überragenden Norweger mit Anna Odine Ström, Marius Lindvik, Eirin Maria Kvandal und Johann André Forfang waren derweil nicht zu schlagen. Ebenso wenig wie die Slowenen, für die Anze Lanisek mit 141 Metern den weitesten Sprung des Tages zeigte.
Unglaubliche Erfolgsserie ist gerissen
Für Deutschland endete mit dem vierten Platz zugleich eine fast unglaubliche Erfolgsserie in dieser Disziplin. Denn seit der WM 2015 in Falun räumten sie fünfmal in Serie die Goldmedaille im Mixed-Wettbewerb ab. Nun ging Deutschland zum ersten Mal gänzlich leer aus und musste auch in Trondheim erstmals zusehen, wie die Konkurrenz nach Silber für Wellinger und Freitag von der Normalschanze sowie Team-Bronze bei den Frauen auf das Treppchen kletterte.
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Dennoch machte der Bundestrainer im trostlos erscheinenden Nachmittag einen Lichtblick aus. „Es gibt ein paar positive Dinge und ein paar negative. Die positiven: Wellinger und Raimund haben die Schanze geknackt“, sagte Stefan Horngacher. So bleibt die Hoffnung, dass Deutschlands Männern nach der Normalschanze auch auf der großen Anlage eine weitere Überraschung gelingt, ob nun im Team am Donnerstag oder im Einzelspringen am Samstag.