Telekom: Ärger um Glasfaser-Vertreter an der Haustür | ABC-Z

Verträge für Glasfaser
Ärger über penetrante Telekom-Vertreter an der Haustür
05.03.2025, 10:59 Uhr
Es klingt altbacken, doch Verträge an der Haustür abzuschließen ist immer noch ein großes Geschäft in Deutschland. Manche Vertriebler schlagen dabei jedoch deutlich über die Stränge. In Hamburg warnen sich derzeit Nachbarn gegenseitig.
Aus mehreren Teilen Deutschlands hat es in den vergangenen Jahren Berichte über zweifelhafte Vertreter an den Haustüren für den Ausbau von Glasfaser gegeben. So warnten unter anderem die Verbraucherzentralen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen von Vertrieblern, die Menschen unter Druck setzten oder ihnen überdimensionierte Versprechen machten. Nun gibt es einen Medienbericht über besonders penetrantes Vorgehen in Hamburg.
Eine Anwohnerin erzählte dem „Hamburger Abendblatt“ von „extrem übergriffigen, hartnäckigen und regelrecht drangsalierenden Mitarbeitern“. Diese seien Angestellte eines Subunternehmers der Telekom und würden Verträge für Glasfaserkabel verkaufen wollen.
Die Anwohnerin erzählte außerdem von falschen Behauptungen und endlosen Diskussionen. Ein Mitarbeiter habe zudem seinen Ausweis nicht zeigen wollen. Dem „Abendblatt“ zufolge warnen sich Nachbarn in den Stadtteilen Harvestehude, Eimsbüttel und Harvestehude gegenseitig auf der Plattform nebenan.de. In weiteren Medienberichten auf verschiedenen Social-Media-Kanälen ist zu erkennen, dass die Problematik in ganz Deutschland immer mal wieder auftaucht – und das nicht nur in Bezug auf die Telekom.
„Betroffene berichteten, dass sie in den Verkaufsgesprächen schlecht informiert und teils sogar unter Druck gesetzt werden, sofort einen Vertrag zu unterschreiben. Außerdem beobachten wir, dass unter dem Deckmantel des Glasfaserausbaus diverse Internetverträge untergeschoben werden“, hieß es im vergangenen Jahr von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es gebe zunehmend Beschwerden.
So schützen Sie sich
Die Verbraucherschützer verweisen darauf, dass Verträge, die an der Haustür geschlossen werden, grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen haben. Es wird außerdem dazu geraten, sich nicht zu einer Unterschrift drängen zu lassen, sollte man einen Vertrag nicht sofort abschließen wollen. Wie Haustürgeschäfte ablaufen sollten und wie die Mitarbeiter der Telekom auszusehen haben, erklärt die Telekom auf ihrer Homepage.
„Dass Mitarbeiter sich aggressiv verhalten oder Druck ausüben, tolerieren wir gar nicht. Es ist ein klares No-Go“, sagte eine Telekom-Sprecherin dem „Abendblatt“. Bei den Fällen in Hamburg stehe man aufgrund der Beiträge in Social Media bereits mit den Vertriebspartnern in intensivem Austausch und steuere nach. Beschwerden würden sehr ernst genommen. „Die Maßnahmen reichen von Nachschulungen bis hin zu personalrechtlichen Konsequenzen. Im schlimmsten Fall bis zur Entlassung.“