Reaktionen auf Wahlergebnisse in Hamburg: „Wir sind mit Abstand vor den anderen Parteien“ | ABC-Z

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat
sich nach den ersten Prognosen zur Bürgerschaftswahl in Hamburg erfreut über
das Abschneiden seiner Partei gezeigt. „Die letzten Wochen
waren sehr anstrengend. Die Lage war knifflig“, sagte er auf der Bühne der
SPD-Wahlparty mit Blick auf die Verluste seiner Partei. „Aber wir haben es eben
hinbekommen.“
Die Forderung, dass die SPD
weiter stärkste Kraft in Hamburg sein solle, wurde erreicht, sagte Tschentscher.
„Wir sind mit Abstand vor den anderen Parteien.“ Es sei eine „riesen Botschaft“, „dass uns die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke vom
Hals gehalten wurden in Hamburg“. Seine erste Priorität sei, Rot-Grün fortzuführen. Die Koalition habe eine sehr große Zustimmung zur Regierungsarbeit der letzten Jahre.
Thering wirbt für Rot-Schwarz
Die SPD erreichte in der Prognose der ARD 33,5 Prozent der
Stimmen. Dahinter liegt die CDU 19,5 Prozent. Die Grünen kamen auf 17,5
Prozent. Die Linke liegt mit 11,5 Prozent vor der AfD, die 8,5 Prozent der
Stimmen erreichte. Volt liegt demnach mit drei Prozent vor der FDP mit 2,3
Prozent und BSW mit 2,1 Prozent.
CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering bot der SPD eine gemeinsame Koalition an. Es
komme nun darauf an, eine „starke Koalition“ zu bilden, sagte Thering in der ARD. „Wir als CDU sind bereit.“
SPD-Chef Lars Klingbeil gratulierte Tschentscher zum Ergebnis der SPD. „Natürlich
war alles ein wenig überlagert von der Bundestagswahl, aber das ist ein tolles
Ergebnis“, sagte Klingbeil.
Grünen-Chefin Franziska Brantner sieht nach der Bürgerschaftswahl in
Hamburg einen „klaren Regierungsauftrag für Rot-Grün“. Dass die
Grünen im Stadtstaat nach Prognosen schlechter abschnitten als beim letzten
Mal, ordnete sie im ZDF als Teil der Nachwehen der Bundestagswahl ein.
„Hamburg hat Stabilität gewählt, war zufrieden mit der Regierung“,
sagte die Grünen-Chefin.
Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warb nach der ersten Prognose für
eine Koalition aus SPD und CDU. „Eine CDU hat sich fast verdoppelt,
zumindest, wenn man nach den Prognosen schaut“, sagte Linnemann. „Entsprechend finde ich es richtig, wenn
Herr Tschentscher auch auf die CDU zugeht und auslotet, ob es nicht Sinn macht,
Rot-Schwarz für Hamburg zu machen. Das wäre meines Erachtens ein Neubeginn –
ein neuer Aufbruch – für Hamburg“, sagte der CDU-Generalsekretär.
Jan van Aken: „Das Comeback geht weiter“
Der Co-Chef der Linken, Jan van Aken, sieht das Bundestagswahlergebnis vor
einer Woche durch das Ergebnis bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg bestätigt.
„Das Comeback geht weiter“, sagte van Aken. „Wenn es jemals
(…) perfektes Teamwork gab, dann waren es die letzten drei Monate.“ Er
bedankte sich anschließend bei den Wählerinnen und Wählern für ihre Stimme.
Die Spitzenkandidation der Linke, Cansu Özdemir, sprach von einem
grandiosen Ergebnis. „Wir sind zweistellig und das war unser Ziel und wir
haben es geschafft“, sagte Özdemir.
Auf die Frage, ob sie ihr Bundestagsmandat, welches sie in der vergangenen
Woche bekommen hat, wahrnimmt, weicht Özdemir aus: „Ab morgen habe ich
dann endlich mal einen klaren Kopf auch darüber nachzudenken, das parteiintern
aber auch mit der Familie zu klären“, sagte Özdemir.
Chrupalla nennt Wahlergebnis „Riesenerfolg“ für AfD
AfD-Chef Tino Chrupalla bezeichnete das Abschneiden seiner Partei bei der
Bürgerschaftswahl als „Riesenerfolg“ bezeichnet. „Wir haben es
in Hamburg nicht einfach“, sagte er. Die AfD sei in Flächenländern
erfolgreicher.
Die AfD kam bei der Wahl Prognosen von ZDF und ARD zufolge auf 7,0 bis 8,5
Prozent. Bei der letzten Wahl hatte die Partei 5,3 Prozent erreicht.
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