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Fünf Monate ohne Top-Diplomaten: Russland besetzt wieder Botschafterposten in den USA | ABC-Z


Fünf Monate ohne Top-Diplomaten

Russland besetzt wieder Botschafterposten in den USA

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Zuletzt ist der Posten des russischen Botschafters in den USA unbesetzt. Nun schickt Moskau den Diplomaten Alexander Dartschijew nach Washington. Der 64-Jährige ist bislang Direktor der Nordatlantik-Abteilung im russischen Außenministerium.

Im Zuge der Wiederannäherung zwischen Moskau und Washington wird der russische Spitzendiplomat Alexander Dartschijew neuer Botschafter in den USA. Der 64-Jährige solle den seit dem vergangenen Jahr verwaisten Posten übernehmen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Er habe bereits sein Agrément erhalten, also die Zustimmung, diplomatischer Vertreter Russlands in den USA zu werden.

Dartschijew, der auf den im Oktober 2024 abgezogenen Botschafter Anatoli Antonow folgt, ist bisher Direktor der Nordatlantik-Abteilung im russischen Außenministerium. Er führte am Donnerstag auch die Verhandlungen in Istanbul mit der US-Diplomatin Sonata Coulter über eine Wiederaufnahme der Beziehungen der beiden Länder. Die US-Seite habe eine Note mit der Zustimmung zur Ernennung Dartschijews am Donnerstag bei den russisch-amerikanischen Verhandlungen in Istanbul überreicht, teilte das Ministerium in Moskau mit. Der Botschafter werde in den nächsten Tagen seine Arbeit in Washington aufnehmen.

In der US-Vertretung in Moskau arbeitet seit 2023 Botschafterin Lynne Tracy. Russischen Medien zufolge soll auch sie ersetzt werden. Die russische Regierungszeitung „Rossijskaja Gaseta“ berichtete, dass der für Libyen zuständige US-Diplomat Richard Norland in Moskau die Vertretung seines Landes als Botschafter übernehmen soll. Eine Bestätigung dafür gibt es bisher nicht.

Nach russischen Angaben schlug Moskau den USA bei dem Treffen unter anderem auch vor, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor drei Jahren eingestellten Flugverbindungen zwischen beiden Ländern wiederaufzunehmen. Beide Seiten hätten „über Wege diskutiert, wie zahlreiche Unannehmlichkeiten überwunden werden können, die von früheren amerikanischen Regierungen herstammen“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Unter anderem sei über eine Rückgabe von sechs Immobilien Russlands in den USA gesprochen worden, die zwischen 2016 und 2018 „illegal beschlagnahmt“ worden seien.

Den Anstoß für die Wiederherstellung der Kontakte hatten Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump bei einem Telefonat in diesem Monat gegeben. Gesprochen werden soll auch über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine und über ein Treffen der beiden Präsidenten. Einen Termin gibt es aber nicht.

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