Europa wird vergeblich auf diese erlösenden Worte hoffen | ABC-Z

Berlin. Nach dem Macron-Besuch und vor der Starmer-Visite wird klar, wie isoliert Europa ist und was den US-Präsidenten wirklich interessiert.
Es ist nicht zu übersehen, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen Zugang zu Donald Trump hat. Fünf Stunden nahm sich der US-Präsident Zeit für ihn. Das ist für Trump ungewöhnlich lang. Was hinter verschlossenen Türen besprochen wurde, ist nicht im Detail bekannt. Aber: Trump ließ Macron in der Pressekonferenz gewähren, widersprach nicht, als er Russlands Präsidenten Wladimir Putin als den Aggressor in diesem Krieg bezeichnete und deutlich machte, „Frieden kann nicht die Kapitulation der Ukraine bedeuten“.
Im Ukraine-Krieg sieht Trump für die USA eine andere Rolle
Macron hatte sich vor seiner Reise eng mit dem wahrscheinlich künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz eng abgestimmt. Und es ist zu hoffen, dass mit Merz und Macron Deutschland und Frankreich wieder zu jener deutsch-französischen Kraft werden, die Europa braucht, um im Kreml oder im Weißen Haus ernst genommen zu werden. Doch noch steht die Bundesregierung nicht. Es ist eine üble Zeit für dieses Machtvakuum.
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Gudrun Büscher ist Leitende Redakteurin in der Zentralredaktion.
© Reto Klar | Reto Klar
So trat Macron als „Sprecher Europas“ auf. Und auch der britische Regierungschef Keir Starmer wird Trump am Donnerstag nichts anderes erzählen. Doch Trump scheint das egal zu sein. Auf den erlösenden Satz: „Macht euch keine Sorgen: Amerika wird eine europäische Friedenstruppe bei einem Waffenstillstand absichern“, werden die Europäer vergeblich warten.
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Trump will einen schnellen Deal, er will vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Seltenen Erden, er will einen Waffenstillstand. Und die fixe Idee, am Ende des Jahres für die Beendigung des Ukraine-Kriegs den Friedensnobelpreis zu bekommen, wird das Tempo noch beflügeln. Was heißt das für Europa? Es muss geschlossen bleiben, mit allem rechnen und sich rüsten.
