Türkei: Mesut Özil zieht in den Vorstand von Erdogans Partei AKP ein | ABC-Z

Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil ist ein guter Freund des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Nun hat er einen ersten Schritt in die Politik gemacht. Er wurde in den Vorstand der AKP berufen.
Der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil soll einem Bericht zufolge nun Vorstandsmitglied in der Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sein. Auf dem Parteikongress von Erdogans islamisch-konservativer AKP in Ankara sei er als eines von 39 neuen Mitgliedern in den Vorstand berufen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Liste der Partei. Insgesamt besteht der MKYK genannte Vorstand aus 75 Mitgliedern.
In der Praxis hat der Parteivorstand wenig Bedeutung. Mit einer Verfassungsänderung 2017 war das parlamentarische System in der Türkei durch ein Präsidialsystem ersetzt worden. Erdogan kann seither weitgehend uneingeschränkt regieren. Zudem steht die Justiz in vielen Teilen unter Kontrolle der Regierung, wie etwa die EU-Kommission attestiert. Erdogan ließ sich Anadolu zufolge nun auf dem Kongress mit allen 1547 abgegebenen Stimmen als Parteivorsitzender wiederwählen.
Özil macht seit Langem keinen Hehl aus seiner Unterstützung für Erdogan. Im Jahr 2018 sorgte ein Foto mit Erdogan für einen Eklat. Erdogan war Trauzeuge bei Özils Hochzeit in der Türkei. Das Spiel Niederlande gegen die Türkei bei der EM 2024 verfolgten beide im Olympiastadion in Berlin gemeinsam auf der Tribüne.
Özil wünscht sich die Vernichtung Israels
Im vergangenen Jahr hatte Özil nicht zum ersten Mal mit einem Anti-Israel-Post in den sozialen Medien provoziert. Auf Instagram veröffentlichte er eine Story, die einen Teil der Landkarte des Nahen Ostens zeigt. Darauf war ein Fadenkreuz zu sehen, der Name „Israel“ mit einem roten Kreuz durchgestrichen. Stattdessen prangte ein großes „Palästina“ unterhalb des Kreuzes.
Mit dem Fußball hat Özil nur noch wenig zu tun. Nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland gab Özil (92 Länderspiele) seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt – und wandte sich von Deutschland ab. 2023 beendete er seine Karriere in der Türkei.
lwö/dpa