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Bloß kein Schickimicki: In neuem Lokal in München sollen sich vor allem Sendlinger wohlfühlen | ABC-Z

Sendling – Der Franz mag’s bodenständig, der Franzose lässt sich im Bistro verwöhnen. Irgendwas dazwischen haben sich Max Schwarz und Alex Hahn ausgemalt. Beide sind erfahrene Gastronomen, beide hatten den großen Traum von der Selbstständigkeit.

Schwarz (32) hat eine Ausbildung zum Restaurantfachmann in einem Luxushotel in Österreich gemacht und danach in der gehobenen Gastronomie gearbeitet, im Michelin-Restaurant The Kitchin in Edinburgh zum Beispiel und in der Bar im Vier Jahreszeiten Hotel hier in München. Zuletzt war er Betriebsleiter der Bar im Hotel Lux in der Ledererstraße.

Das Franz in Sendling: Ganz bewusst kein Lokal in der Münchner Innenstadt

Dort hat er Hahn (36) kennengelernt. Der hat zwar Innenarchitektur studiert, aber sein Herz hing schon immer an der Gastronomie. Mit einem eigenen Catering-Unternehmen oder als Bartender war er schon auf der ganzen Welt unterwegs. Und irgendwann ist er auch im Lux gelandet. Dort sind die beiden auf viele gemeinsame Interessen gestoßen.

Nun haben sie das Franz in der Valleystraße eröffnet. Ganz bewusst wollten sie kein Lokal in der Innenstadt, sondern in einem Stadtviertel. Im Franz ist jede und jeder willkommen. Aber vor allem sollen sich hier natürlich die Sendlinger wohlfühlen.

Dazu gehören hochwertige Produkte, aber eben auch ein ungezwungenes Ambiente, sprich: bloß kein Schickimicki. Ab Mittag trudeln schon die ersten Gäste zum Kaffeetrinken herein. Der Cappuccino kostet 4,20 Euro, ein Stück selbstgebackener Kuchen dazu 3,90 Euro.

Lokal Franz in der Valleystraße: Weine aus Deutschland, Österreich und Frankreich

Und am frühen Abend beginnt die Aperitif-Zeit. Die Weinkarte im Franz ist handverlesen, und zwar auch im unteren Preisbereich. Schwarz und Hahn haben sich auf regionale Tropfen spezialisiert. Viele deutsche und österreichische Weine stehen auf der Karte. Aber Frankreich darf dann doch nicht fehlen.

Ein Glas Grünen Veltliner von Ferdinand Mayer aus dem Burgenland (0,1L) gibt’s für 3,90 Euro, einen Pinot Noir vom Löss von Rieger aus Baden für 6 Euro. Und weil Schwarz und Hahn so lange in guten Bars gearbeitet haben, mixen sie natürlich auch Cocktails. Weil er in München gerade so angesagt ist, ist gerade der Espresso Martini (13,50 Euro) der Cocktail der Woche. Dazu passt wunderbar ein Alfajor (3,50 Euro), ein argentinischer Mürbteig-Keks, gefüllt mit Dulce de Leche (Karamell).

Auch wer nur was trinken möchte, ist willkommen

Wer Hunger hat, bestellt selbstgemachte Bistro-Klassiker oder zum Glas Wein das mit feinen Delikatessen bestückte Brotzeitbrettl (16,50 Euro pro Person). Aber die beiden Wirte betonen: Auch wer nur etwas trinken möchte, ist willkommen.

In der Mini-Küche hinter der Bar bereitet abwechselnd der eine oder der andere die kleinen Gerichte von der Tageskarte zu. Elsässer Flammkuchen zum Beispiel (12,50 Euro), eine Portion Tatar (16,50 Euro) oder ein Pastrami-Sandwich. Das kostet 14,50 Euro, ist mit ordentlich Pastrami belegt, einer Schicht feinem Sauerkraut und einer Dijon-Mayonnaise mit ganzen Senfkörnern, die ihm eine ganz feine Schärfe verleiht. Dazu gibt’s einen kleinen Salat.

Das Pastrami-Sandwich kostet 14,50 Euro, ist mit ordentlich Pastrami belegt, einer Schicht feinem Sauerkraut und einer Dijon-Mayonnaise mit ganzen Senfkörnern, die ihm eine ganz feine Schärfe verleiht.
Das Pastrami-Sandwich kostet 14,50 Euro, ist mit ordentlich Pastrami belegt, einer Schicht feinem Sauerkraut und einer Dijon-Mayonnaise mit ganzen Senfkörnern, die ihm eine ganz feine Schärfe verleiht.
© Daniel von Loeper
Das Pastrami-Sandwich kostet 14,50 Euro, ist mit ordentlich Pastrami belegt, einer Schicht feinem Sauerkraut und einer Dijon-Mayonnaise mit ganzen Senfkörnern, die ihm eine ganz feine Schärfe verleiht.

von Daniel von Loeper

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Das Fleisch bezieht das Franz von der Metzgerei Gleich, direkt um die Ecke. Die Butter von den Butterboyz aus dem Bayerischen Wald. Die haben ihr Handwerk bei Paul Bocuse gelernt und stellen ihre Butter nach einem aufwendigen Verfahren her, das nur noch ein französischer Hersteller so betreibt.

Tagesbar mit französischem Touch

Vor drei Monaten haben Schwarz und Hahn die Schlüssel für ihr Bistro bekommen. Die beiden Männer werkeln gerne und haben das ganze Lokal in der Zeit komplett neu eingerichtet. Der französische Touch ist ihnen gut gelungen.

Die vielen Weinflaschen an den Wänden, die Orangen im Regal, der Knoblauch-Zopf und die vielen Gewürzgläser sind nicht nur Deko. „Der Gastraum ist gleichzeitig unser Lager“, erklärt Hahn. Er und Schwarz haben das Maximum aus dem kleinen Lokal herausgeholt. Rund 20 Sitzplätze gibt es hier. Wenn’s warm wird, kommen noch einmal 30 Außenplätze dazu.

Überhaupt ist das Franz ein Lokal auf den zweiten Blick. Die vielen kleinen Details lassen die große Leidenschaft, ein guter Gastgeber zu sein, erkennen.

Valleystr. 19
Mi-So: 12 bis 22 Uhr

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