Europa League: Verrücktes Elfmeterschießen – Torwart hält fünf Schüsse und trifft selbst | ABC-Z
In der Europa League liefern sich Ajax Amsterdam und Panathinaikos Athen einen verrückten Schlagabtausch im Elfmeterschießen. Ajax-Torwart Pasveer wird zum Helden, ein anderer Spieler verschießt gleich zwei Elfmeter.
Ajax Amsterdam steht in den Play-offs für die neue Europa-League-Saison. Dafür musste der Tabellenfünfte der niederländischen Eredivisie aber lange zittern. Im Quali-Rückspiel gegen Panathinaikos Athen muss Ajax ins Elfmeterschießen – und erst der 34. (!) Schuss entscheidet. Der 40-jährige Torhüter Remko Pasveer wird zum Helden.
Die Ausgangslage vor dem Rückspiel in der dritten Qualifikationsrunde: Ajax hatte das Hinspiel im Athen 1:0 gewonnen, in Amsterdam stand es bis kurz vor Schluss 0:0. In der 89. Minute trifft Panathinaikos‘ Tete zur Führung, das Spiel geht in die Verlängerung, später sogar ins Elfmeterschießen. Da wird es kurios.
Direkt der erste Schütze der Griechen, Daniel Mancini, vergibt. Pasveer hält den zu zentralen Schuss. Danach treffen je vier Schützen auf beiden Seiten. Amsterdams finaler Schütze, Brian Brobbey, hat den Sieg auf dem Fuß – doch er verschießt, weil Bartlomiej Dragowski klasse pariert. Also gibt es auch Verlängerung im Elfmeterschießen.
Und Pasveer, der seit 2021 für Amsterdam spielt und 2022 im niederländischen WM-Kader stand, wächst über sich hinaus. Im K.o.-Schießen hält der 40-Jährige sogar zwei Elfmeter in Folge. Weil aber seine Teamkollegen Bertrand Traoré (übers Tor) und Youri Baas (scheitert an Dragowski) verschießen, reicht das immer noch nicht zum Sieg.
Brobbey hat zwei Matchbälle – und vergibt beide
Nach je zehn Schützen auf beiden Seiten müssen die beiden Keeper zum Elfmeter antreten – und verwandeln sicher. Pasveer versenkt seinen Schuss flach unten rechts. Die Rotation der Schützen beginnt von vorne, die nächsten acht Schützen treffen allesamt. Bis Pasveer seinen vierten Elfmeter des Abends hält und Brian Brobbey den nächsten Matchball auflegt.
Doch dem niederländischen Nationalspieler versagen wieder die Nerven. Brobbey knallt den Ball in bester Uli-Hoeneß-Manier in den Nachthimmel von Amsterdam. Weiter geht’s – und wieder hält Pasveer. Es ist ein fünfter gehaltener Strafstoß, er ist der Held des Abends. Schließlich trifft Rechtsverteidiger Anton Gaari, Ajax gewinnt 13:12.
Nach insgesamt 34 Elfmeter, noch nie brauchte es in einem Uefa-Wettbewerb mehr Versuche, um den Sieger zu ermitteln. Zwischen erstem und letztem Schuss lagen 24 Minuten. „Solche Siege sind gut für das Teamgefühl“, sagte Pasveer bescheiden: „Aber so eine verrückte Serie erlebt man wirklich nicht oft.“
Um die Vorrunde der Europa League zu erreichen, muss Ajax in den Playoffs gegen den polnischen Meister Jagiellonia Bialystok bestehen.
tku