Für Frankreich wird es teurer, Schulden zu machen – Wirtschaft | ABC-Z
Kurz vor der Europawahl hat das hohe Haushaltsdefizit in Frankreich Konsequenzen. Die Ratingagentur S&P stufte die Kreditwürdigkeit des Landes herunter. Damit wird es für Finanzminister Bruno Le Maire teurer, neue Schulden zu machen. Die hohen Defizite in Frankreich sind auch ein Test dafür, ob die neuen Schuldenregeln in der EU funktionieren werden.
S&P bewertet die langfristigen Verbindlichkeiten der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Euro-Zone nun mit “AA-” anstatt zuvor “AA”, wie die Agentur mitteilte. Damit rutscht Frankreich um einen Rang ab und bekommt nur noch die viertbeste Note bei S&P – auf einer aus 22 Noten bestehenden Skala. Alle Bewertungen im AA-Bereich stehen aber noch für eine sehr gute Bonität. S&P verwies zur Begründung auf höher als bislang erwartete Defizite in den Jahren 2023 bis 2027. Die Schuldenquote des Landes werde damit steigen. Von den großen drei Ratingagenturen hatte zuvor Fitch bereits im April 2023 die Note für Frankreich gesenkt – auf “AA-“.
Zum Vergleich: Deutschland hat weiterhin die Bestnote “AAA” bei S&P, das absolute Gütesiegel an den internationalen Kapitalmärkten. Es erlaubt Deutschland, sich zu wesentlich besseren Konditionen Geld von Investoren zu leihen, weil ein Zahlungsausfall als so gut wie ausgeschlossen gilt.