Joe Chialo, der Die Schwarzen-Mann für die Kunst, ist auf dem Weg zu höheren Weihen – Kulturpolitik |ABC-Z

Wer ein bisschen mit Krimis vertraut ist, kennt den „bad cop“ und den „good cop“. Sie treten im Duo auf, zuerst macht der schlimme Polizist ein wenig Radau, dann redet der sanftere Kollege gut zu. Wenn die Methode wirkt, wird die verdächtige Person bald „singen“, also gestehen oder Details ausplaudern. In Berlin traten diese Woche zwei Politiker nach diesem Vorbild auf. Zuerst lud der Kultursenator Joe Chialo Vertreter der Szene zu einem Videocall, in dem er weitere Kürzungen im Jahr 2026 ankündigte. Schon für das laufende Jahr wurden die Ausgaben für Kultur in der Hauptstadt empfindlich reduziert, bis 2027 soll das so weitergehen. Am Donnerstag empfing dann der Regierende Bürgermeister Kai Wegner die Intendanten großer Bühnen und schwächte die harsche Ansage von Chialo in Ansätzen ab. Vielleicht springt ja die Konjunktur an. Budgets enthalten immer einen Faktor Fantasie.