Achtung Allergiker: Hasel-Pollen sorgen bereits für Heuschnupfen | ABC-Z

Wenn es Frühling wird, erwacht die Natur: Vögel freuen sich, endlich wieder leichter Nahrung zu finden und die ersten Blumen blühen. Doch er hat auch seine Tücken: Mit den ersten blühenden Sträuchern und Bäumen kommen auch die ersten verschnupften Nasen von Allergikern. Und sogar jetzt sind bereits die ersten Pollen unterwegs und kündigen der Vorfrühling an.
Der Artikel im Überblick
Etwa 16 Prozent der Deutschen leiden unter einer Pollenallergie. Bei Heuschnupfen verursacht der Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern beim Kontakt mit den Schleimhäuten Bindehautentzündungen, Niesattacken, Husten oder sogar asthmatische Anfälle. Durch milde Temperaturen hat die diesjährige Heuschnupfensaison bereits recht früh begonnen.
Pollenflug: Die Haselnuss blüht ‒ und löst Allergien aus
Der Deutsche Wetterdienst meldete bereits Mitte Februar geringe bis mittlere Belastungen durch die Haselnuss, in wenigen Teilen Deutschlands sogar hohe Belastungen. „Der Spätwinter hält die Pollen noch im Griff – Hasel und Erlenpollen fliegen etwa gleichauf“ heißt es in einem aktuellen Update auf der Internetseite des Polleninformationsdienstes (PID).
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Vor allem die Haselsträucher blühen verbreitet, haben laut PID landesweit eingesetzt und befinden sich vielerorts bereits auf dem Höhepunkt. Aufgrund der niedrigen Temperaturen blieben die Belastungen aber größtenteils niedrig bis mäßig.
Der Pollenflug ist stark wetterabhängig
Die Pollenflugsaison startet in der Regel Ende Januar mit Erle und Haselpollen. Im Februar folgen dann Weide, Esche und Pappel. Im März blühen Eiche und Birke. Bis Mai sind dann viele verschiedene allergieauslösende Blütenpollen unterwegs, ab Oktober haben Allergiker für einige Monate Ruhe.
Durch große Schwankungen der Witterung im mitteleuropäischen Winter, die von Jahr zu Jahr auftreten können, reagieren auch Pflanzen flexibel auf die Temperaturbedingungen. Im Jahr 2000 wurden beispielsweise nach einem besonders milden Herbst schon am vierten Dezember die ersten Haselpollen nachgewiesen, wie aus einem Bericht der „tagesschau“ hervorgeht.
Wie stark der Pollenflug ist, hängt stark vom Wetter ab. Bei einsetzendem Regen werden weiter oben schwebende Pollen nach unten gedrückt. Dadurch steigt die Belastung vorerst an. Nach Regen sinkt die Belastung durch Pollen hingegen. Auch durch Wind wird die Verteilung der Pollen bestimmt. Das gilt besonders für Erle, Birke und Hasel, die ihre Pollen über Wind verbreiten.
So erkennen Sie eine Haselpollenallergie
Eine Allergie auf Haselpollen löst klassische Heuschnupfen-Symptome aus. Besonders schlimm sind diese, wenn die betroffene Person direkt dem Allergen ausgesetzt ist, sich also in der Nähe eines windbestäubenden Baumes aufhält.
Wenn am Abend lange gelüftet wurde oder mit offenem Fester geschlafen, dann wirken die Pollen auch nachts. Oft geht die Haselpollenallergie auch mit Kreuzallergien auf Äpfel, Nüsse und Steinobst einher. Abschließend kann aber nur ein Allergietest beim Arzt eine Allergiediagnose ermöglichen. Der kann dann auch die Schwere der Allergie und eine möglicherweise nötige Behandlung feststellen.
Was tun bei Heuschnupfen?
Das Magazin „Mein schöner Garten“ empfiehlt Pollenschutzgitter an Fenstern und Türen oder Luftreiniger. Nach einem Aufenthalt im Garten oder Wald könne auch das Wechseln der Kleidung und Waschen der Haare hilfreich sein.

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Auch das Tragen einer Mund-Nasen-Maske und einer Sonnenbrille könnten helfen. Nasensprays, Augentropfen und Notfallmedikamente verschreibt der Hausarzt. Es empfiehlt sich, nach 18 Uhr nach draußen zu gehen, da die Pollenkonzentration in der Luft dann sinkt.
Die Hasel: Viele Pollen, aber leckere Nüsse
Haselsträucher sind deswegen für viele Allergiker so belastend, weil sie überall zu finden sind. Ihr Pollenflug dauert bis etwa Mitte Mai. Zwar wird die Hasel für Allergiker schnell zur Plage; dennoch hat die Gartenpflanze auch viele Vorteile. Sie ist nicht nur pflegeleicht und dekorativ: Ihre Nüsse sind essbar und bieten auch Tieren Nahrung.
Ihr markantes Aussehen verdankt die Hasel ihren langen, traubenartig wirkenden Blütenständen. Bis zu 25 verschiedene Arten gehören laut einem Bericht vom Norddeutschen Rundfunk zu dieser Gattung. Die Gemeine Hasel, auch als Haselnussstrauch bekannt, gehört zu den bekanntesten Sträuchern und wird gerne im Garten gepflanzt. Die Hasel trägt männliche und weibliche Blüten, wobei nur die männlichen die auffälligen Kätzchen tragen.

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In diesen Kätzchen sind Millionen Pollenkörper enthalten. Wer die Vorteile der Hasel genießen und eine Pflanze im eigenen Garten heranziehen möchte, kann sich über eine recht anspruchslose und unkomplizierte Pflege freuen. Haselnusssträucher mögen es sonnig.
Da es sich um sogenannte Fremdbefruchter handelt, sollten mindestens zwei Sträucher gepflanzt werden. Auf diese Weise werden die Blüten bestäubt und die Besitzer können sich auf viele Früchte freuen. Staunässe sollte man vermeiden, ansonsten hat die Haselnuss keine besonderen Ansprüche an den Gartenboten. Beste Zeit zum Anpflanzen ist der Herbst.

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Auch die Tierwelt freut sich über die Hasel: Eichhörnchen, Eichelhäher und Haselmäuse lieben die Nüsse. Diese reifen ab September und verfärben sich bräunlich und fallen schließlich zu Boden. Geröstete Nüsse oder ein schöner Nusskuchen schmeckt auch uns gut.