Trump-Team bringt Idee ins Spiel: TSMC und Broadcom denken über Aufteilung von Intel nach | ABC-Z

Trump-Team bringt Idee ins Spiel
TSMC und Broadcom denken über Aufteilung von Intel nach
17.02.2025, 10:54 Uhr
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US-Chiphersteller Intel kriselt seit geraumer Zeit – trotz eingeleiteten Sparkurses. Ein Gespräch mit der neuen US-Regierung stellt offenbar die Weichen für die Zukunft: Demnach überlegt Broadcom, das Chipdesign- und Marketinggeschäft des Unternehmens zu übernehmen. TSMC hat dagegen Interesse an der Fertigung.
Die Konkurrenten des US-Chipherstellers Intel, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) und Broadcom, prüfen derzeit offenbar unabhängig voneinander Geschäftsmodelle, die zur Zweiteilung des amerikanischen Chipherstellers führen könnten. Dies berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) am Samstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Broadcom habe dem Bericht zufolge Intels Chipdesign- und Marketinggeschäft genau unter die Lupe genommen und ein potenzielles Angebot mit seinen Beratern erörtert. Laut WSJ will das Unternehmen aber nur mit dem Plan fortfahren, wenn es einen Partner für Intels Fertigungsgeschäft finden würde.
Unabhängig davon hat TSMC, der weltweit größte Auftragsfertiger von Chips, die Steuerung einiger oder aller Chipfabriken von Intel untersucht, möglicherweise als Teil eines Investorenkonsortiums, so der Bericht weiter. Broadcom und TSMC arbeiten bisher nicht zusammen, und alle bisherigen Gespräche sind vorläufig und weitgehend informell, fügte das Journal hinzu.
Frank Yeary, der Interims-Aufsichtsratsvorsitzende von Intel, hat die Gespräche mit potenziellen Interessenten und Vertretern der Trump-Regierung geführt, die über das Schicksal des Unternehmens besorgt sind, das als entscheidend für die nationale Sicherheit angesehen wird. Dies berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Yeary habe Personen aus seinem Umfeld gesagt, dass es ihm vor allem darum gehe, den Wert für die Intel-Aktionäre zu maximieren.
Rettungsanker für Intel
Einem Medienbericht vom Donnerstag zufolge hatte TSMC bereits von Vertretern von US-Präsident Donald Trump die Aussicht auf eine Mehrheitsbeteiligung an den Fabriken des Chipherstellers Intel angeboten bekommen. Trumps Team habe die Idee eines Deals zwischen den beiden Firmen bei einem Treffen mit Vertretern von TSMC zur Sprache gebracht, und diese hätten sich aufgeschlossen gezeigt, berichtete Bloomberg unter Berufung auf einen Insider. Ein solches Geschäft könnte als finanzieller Rettungsanker für Intel fungieren. Intel, Broadcom und TSMC reagierten bisher nicht auf Anfragen von Reuters nach einer Stellungnahme.
Intels Probleme begannen, als das Unternehmen bei der Herstellung der schnellsten Chips mit den kleinsten Transistoren hinter TSMC zurückfiel – eine Position, die es anfällig für Konkurrenten machte, die Chips von TSMC in Auftrag gaben. Und es scheiterte mit einem ehrgeizigen Turnaround-Versuch unter CEO Pat Gelsinger, der im Dezember abgesetzt wurde.
Im Zuge eines Sparkurses in den vergangenen Jahren hat Intel bereits zahlreiche Geschäftsbereiche abgestoßen und ist dabei, eine Beteiligung an seiner Sparte für programmierbare Chips, Altera, zu verkaufen. Intel hatte Altera 2015 für 16,7 Milliarden US-Dollar gekauft.