Geopolitik

Heidi Reichinnek: Die Frau auf der Barrikade | ABC-Z

Am Freitag der vergangenen Woche sei es passiert, im Regionalzug zwischen Oldenburg und Osnabrück, da habe sie plötzlich gedacht: „Krass, wie das gerade läuft.“ In Oldenburg hatte Heidi Reichinnek an einem Wahlkampfstand der Linken für die Partei geworben, sie ist die Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl. 600 Leute seien da gekommen, erzählt sie einige Tage später, zu einem normalen Infostand. Reichinnek klingt, als könne sie die Geschichte selbst kaum glauben. Denn es ist die Geschichte einer Reanimation.

Am Sonntagabend sitzt Reichinnek, 36 Jahre alt, in einer Pizzeria in Berlin-Friedrichshain und versucht, sich selbst einen Reim darauf zu machen, was da gerade geschieht. Sie erzählt, dass ihr Team ständig neue, größere Hallen anmieten müsse. Seit Anfang des Jahres sind mehr als 20.000 neue Mitglieder eingetreten, so viele, sagt sie, dass die Ausweise in der Parteizentrale ausgegangen seien. Eine vergleichsweise neue Sorge in der Geschichte der Linken: Mangelwirtschaft durch Erfolg.

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