Nur eine gute Halbzeit reicht nicht: Union Berlin verliert gegen Gladbach | ABC-Z

Fußball-Bundesliga
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Nur eine gute Halbzeit reicht nicht: Union verliert gegen Gladbach
Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga eine Niederlage kassiert. Gegen formstarke Gladbacher zeigten die Eisernen eine schwache erste Halbzeit. Die Leistungssteigerung nach der Pause reichte nicht, um Punkte zu holen.
- Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga mit 1:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach verloren
- insbesondere in der Abwehr machte Union in der ersten Hälfte zu viele Fehler, bot den Gästen zu viele Räume
- eine Leistungssteigerung nach der Pause reichte nicht für Punktgewinn
- auf den Tribünen gab es gleich zwei Gedenkaktionen
Der 1. FC Union hat nach dem überzeugenden Kantersieg bei der TSG Hoffenheim am letzten Wochenende an diesem Spieltag einen Dämpfer kassiert. Die Köpenicker verloren am Samstagnachmittag im Stadion An der Alten Försterei gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:2 (0:2).
Insbesondere in der Defensive wiesen die Eisernen vor allem im ersten Durchgang starke Defizite auf und verloren somit verdient gegen die Mannschaft von Niederrhein, die in der Tabelle weiter vorrückt (7. Platz) und sich immer mehr Hoffnungen auf das europäische Geschäft machen kann.
Union wurde nach der Halbzeit zwar besser, bleibt nach dem verpassten Punktgewinn aber auf dem 13. Tabellenplatz.
Spielverlauf
Union startete mutig in die Partie. Die Eisernen störten Gladbach früh im Spielaufbau und provozierten in den ersten Minuten so bereits einige Ballverluste. Immer wieder kam die Baumgart-Elf dem Tor der Borussia so näher, wurde zunächst aber nicht gefährlich. Anders lief es wenig später auf der gegenüberliegenden Seite: In der zehnten Minute kombinierten sich die Gäste gut über die linke Seite, bis Lukas Ullrich schließlich frei vor Union-Torwart Frederik Rönnow auftauchte und den Ball per Volley ins Tor schoss. Der erste Torschuss für Gladbach brachte prompt das 1:0. Nach einer kurzen ausgeglichenen Phase legte Gladbach schnell nach: In der 26. Minute ging es diesmal über die rechte Seite, ehe Nationalspieler Tim Kleindienst im Strafraum nach einer Flanke von Nathan Ngoumou aus wenigen Metern einschob. Wie schon beim ersten Treffer hatte Gladbach erneut zu viele Räume und damit einfaches Spiel. Das 2:0 zur Halbzeit ging insbesondere wegen der schwachen Leistung der Union-Defensive in Ordnung.
Union-Trainer Steffen Baumgart reagierte und stellte in der Pause auf eine Fünferkette in der Defensive um. Das zeigte Wirkung: Union stand nach Wiederbeginn stabiler und spielte gleichzeitig geordneter nach vorne. Das resultierte in der 55. Minute in der ersten guten Chance für die Eisernen. Union spielte gut über die rechte Seite und Benedict Hollerbach kam aus gut 13 Metern zum Abschluss. Der Schuss geriet allerdings zu zentral und konnte abgeblockt werden. Trotzdem war Union jetzt besser im Spiel – und profitierte im Anschluss von einer durchaus streitbaren Entscheidung des Videoschiedsrichters. Nach einem kleinen Schubser an Tom Rothe gab es Elfmeter für die Eisernen, den Andrej Ilic sicher verwandelte (63. Minute). Der Treffer der Köpenicker war offenbar ein Weckruf für die Borussia, die nun wieder aktiver wurde und das Spiel so beruhigte. Union konnte den Schwung aus den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs nicht fortsetzen und die Partie flachte ab. Gladbach gelang es, die knappe Führung über die Zeit zu bringen und einen verdienten Sieg einzufahren.

Was war denn da los?
Nach einer knappen Viertelstunde wurde es plötzlich still im Stadion An der Alten Försterei. Die Union-Fans gedachten mit einem Schweigemoment einem jungen Fan der Eisernen, der vor kurzem an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben war. Der Gladbacher Anhang schloss sich aus Respekt an und verzichtete vorübergehend ebenfalls auf Gesänge.
Wenig später würdigten die Union-Fans dann noch Jugendtrainer Marlon Höfer, der in der letzten Woche mit nur 28 Jahren verstorben war. „Niemand stirbt, der in Erinnerung bleibt. Ruhe in Frieden, Marlon!“, stand auf einem Spruchband auf der Waldseite.
Spieler des Spiels
Wirklich hervorstechen konnte am Samstagnachmittag im Stadion An der Alten Försterei kein Spieler. Hervorheben lässt sich dennoch Gladbachs Kevin Stöger. Der Mittelfeldspieler gab seiner Mannschaft Struktur und in vielen Angriffen den Takt vor. Stöger brachte überragende 97 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und gewann 48 Prozent seiner Zweikämpfe. Immer wieder setzte er die Außenspieler oder Angreifer Kleindienst in Szene und leitete so gefährliche Angriffe der Gäste ein.
Zählbares
- Nationalspieler Tim Kleindienst traf bei Union bereits zum fünften Mal in Folge. Der Stürmer, der im Sommer nach Gladbach wechselte, ist in Topform. Er ist mit 14 Saisontreffern bislang der erfolgreichste deutsche Torschütze in dieser Saison.
- Für Union gab es statistisch schon zur Halbzeit nur noch wenig Hoffnung: Die Eisernen punkteten in der Bundesliga noch nie nach einem Rückstand von zwei oder mehr Toren zur Pause.
- Für Borussia Mönchengladbach war es der erste Sieg überhaupt bei Union Berlin.
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24 Inforadio, 15.02.25, 15:30 Uhr