Stolz auf Knastporträt?: Donald Trump hängt sich eigenes Polizeifoto ins Weiße Haus | ABC-Z

Stolz auf Knastporträt?
Donald Trump hängt sich eigenes Polizeifoto ins Weiße Haus
14.02.2025, 22:58 Uhr
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Im August 2023 wird von Donald Trump wegen des Verfahrens wegen Wahlbeeinflussung ein offizielles Polizeifoto aufgenommen. Der heutige Präsident ist offenbar sehr zufrieden mit der Aufnahme. Jetzt hängt sie im Weißen Haus – direkt neben seinem Büro.
Es ist ein Schnappschuss eines Treffens im Weißen Haus. Der indische Premierminister Narendra Modi ist zu Gast. Neben ihm sitzt US-Präsident Donald Trump auf einem Stuhl. Rechts daneben haben Außenminister Marco Rubio und Innenminister Doug Burgum auf einem Sofa Platz genommen.
So weit, so normal. Doch das, was im Hintergrund des Fotos von Donnerstag zu sehen ist, erregt Aufsehen. An einer blauen Wand in einem Flur neben dem Oval Office hängt das eingerahmte Polizeifoto (englisch: Mugshot) von Donald Trump. Genauer gesagt, das Titelblatt der „New York Post“ mit dem besagten Foto, das im August 2023 im Gefängnis von Fulton County aufgenommen wurde. Das Foto wurde damals anlässlich der Anklage wegen Wahlbeeinflussung gegen den Republikaner gemacht.
Dass das Bild in dem Präsidentensitz der Vereinigten Staaten aufgehängt wurde, beweist einmal mehr den eigenwilligen Umgang Trumps mit den juristischen und strafrechtlichen Auseinandersetzungen der jüngsten Vergangenheit. Er ist der erste verurteilte Straftäter, der zum Präsidenten gewählt wurde.
Offizielles Porträt ähnelt Mugshot
Auch Trumps neues offizielles Porträt als Präsident ähnelt sehr dem berüchtigten Mugshot. Dieses hatte er Mitte Januar veröffentlicht. Anders als auf dem Polizeifoto trägt Trump auf dem offiziellen Foto nicht eine rote, sondern eine blaue Krawatte. Zudem ist ein Anstecker mit der US-Flagge zu sehen, Trump blickt ebenso wie auf dem Polizeifoto finster in die Kamera.
„Der starke Kontrast zu seinem früheren, traditionelleren Porträt könnte auch eine Veränderung seiner öffentlichen Persona bedeuten, die eine härtere, kämpferischere Haltung betont, während er sich darauf vorbereitet, sein Amt zum zweiten Mal zu übernehmen“, so Quardricos Driskell, Professor für Politikwissenschaft an der George Washington University, im Gespräch mit der BBC.