Kultur

Scholz‘ Hofnarren-Aussage: Über die Beschleunigung medialer Mechanismen – Kultur | ABC-Z

Nicht nur die Debatte um Olaf Scholz’ „Hofnarren“-Aussage zeigt, wie sich der mediale Betrieb beschleunigt hat. Ein sogenannter Skandal folgt auf den nächsten. Für die Politik ist das erstmal praktisch, für die Demokratie auf Dauer katastrophal.

„Psst.“ Oder auch, je nach Temperament, Verfassung oder Ausspielkanal: „HEY!!! Der Kanzler ist offenbar ein Rassist.“ Genau. Der. Olaf Scholz, der in seinen emotionalen Ausdrucksformen sonst etwas eingeschränkt ist, und dessen bisher deftigster Kraftausdruck im Wahlkampf „Tünkram“ war, ein Wort, das man südlich der Benrather Linie erst mal googeln muss (Schmarrn sagt man dazu in Bayern, Unsinn im Rest der Republik). Für alle, die in der vergangenen Woche nicht im Internet, sonst wie medial verhindert waren oder seit dem Donnerstag doch eher von der Sorge um die Opfer des Anschlags in München geprägt sind: Scholz soll am Sonntag, den 2. Februar auf einer Unternehmerparty im Capitol Club in Berlin den Berliner Kultursenator und CDU-Politiker Joe Chialo herabwürdigend beleidigt haben. Der ist gebürtiger Deutscher mit tansanischen Wurzeln und dunkler Hautfarbe. Über diese Begebenheit berichtete der Chefredakteur des Wochenmagazins Focus, Georg Meck, am 12. Februar; er hatte wohl dabeistanden, als Scholz die Worte „Hofnarr“ und „Feigenblatt“ nutzte.

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