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Tipps zur Partnersuche im Netz: Damit die Liebessuche nicht zur Falle wird | ABC-Z


Tipps zur Partnersuche im Netz

Damit die Liebessuche nicht zur Falle wird

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Die Sehnsucht nach einem Partner macht vielen Singles die Leerstelle in ihrem Leben bewusst. Wem sein Herzensmensch nicht in der analogen Welt begegnet ist, der wird vielleicht eher bei Datingportalen im Internet fündig. Doch Liebeswillige sollten auf der Hut sein.

Datingplattformen und Partnervermittlungen im Internet haben während der Corona-Pandemie einen Boom erlebt, aber auch nach deren Ende bleiben sie für viele Menschen eine gern genutzte Option. Auch der Valentinstag am 14. Februar dürfte ihnen wieder starke Nutzerzahlen bescheren. Doch im Internet lauern durchaus einige Fallen auf Liebeswillige. Tipps von Experten:

Welche Arten von Singlebörsen gibt es?

Die Bandbreite von Singlebörsen und Datingplattformen ist groß und reicht von niedrigschwelligen Onlineforen für die eigenständige Partnersuche bis hin zu kostenpflichtigen Dienstleistern für Heiratswillige. Gemeinsam ist allen das Grundprinzip: Interessenten legen ein individuelles Profil mit grundlegenden persönlichen Angaben, Fotos und einer Selbstdarstellung an.

Auf App-basierten Plattformen wie Tinder kann dann jeder selbst in den öffentlich einsehbaren Profilen nach Partnern suchen. Daneben gibt es kostenpflichtige Singlebörsen und Partnervermittlungen wie Parship oder Elitepartner, die auf den formelgestützten Abgleich von Profilen und Persönlichkeitstests setzen, um gezielt passende Kontakte vorzuschlagen. Sie verstehen sich als seriöse Angebote für Menschen mit verbindlichen Absichten.

Wie stehen die Erfolgschancen?

Insgesamt ging laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem vergangenen Jahr bereits etwa jeder zweite Internetnutzer in Deutschland über 16 Jahren schon einmal online auf Partnersuche, bei Menschen im Alter bis 49 Jahren waren es sogar etwa zwei von drei. 29 Prozent der Befragten gaben an, im Internet eine feste Beziehung gefunden zu haben, die noch besteht. Etwa die Hälfte fand online schon eine Partnerschaft.

Was gilt es zu beachten?

Zuerst sollte klar sein, was genau gesucht wird – ein Partner fürs Leben, für Freizeitunternehmungen oder ein unverbindliches Abenteuer im Sinn eines sogenannten One-Night-Stands. Je nachdem fällt die Wahl auf eine Partnervermittlung, eine Singlebörse oder eher ein Erotikportal. Gerade bei kostenlosen Datingapps ist die Spannbreite der Interessen hoch. So nutzen laut Bitkom-Umfrage vom vergangenen Jahr immerhin 30 Prozent der Nutzer Onlinedating nach eigenen Angaben lediglich „zum Zeitvertreib“.

Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollten sich Partnersuchende vorab zudem klarmachen, nach welchem Prinzip ihre jeweiligen Plattformen arbeiten: Stellen diese aktiv Kontakt zu potenziellen Kandidaten her, machen sie nur Partnervorschläge oder überlassen sie es den Nutzern, sich selbst durch Profile zu klicken? Auf manchen Plattformen gibt es auch falsche Profile, hinter denen Mitarbeitende stehen. In den Geschäftsbedingungen stehen dann Formulierungen wie „Animateur“, „Controller“ und „Moderator“.

Was ist von Testangeboten zu halten?

Bei Testangeboten wie „Ein Euro für 14 Tage“ ist nach Einschätzung von Verbraucherschützern generell Vorsicht angeraten. Die Verträge verlängern sich nach Ablauf der Testphase oft und werden zu teuren Mitgliedschaften. Kostenlose Mitgliedschaften bei sonst kostenpflichtigen Vermittlungen ermöglichen hingegen in der Regel keinen Austausch mit anderen Suchenden.

Wie steht es um die Laufzeit?

Je länger die Laufzeit eines Vertrags mit einer Partnervermittlung ist, desto günstiger ist der monatliche Beitrag. Verlieren Kunden nach kurzer Zeit die Lust, sind sie bei solchen Angeboten allerdings trotzdem an die vereinbarte Laufzeit gebunden. Im Zweifelsfall müssen sie sich dann mit dem Betreiber über das Recht zur außerordentlichen Kündigung streiten.

Einige Anbieter verlangen eine Bezahlung vorab für die gesamte Laufzeit oder eine hohe Anzahlung. Monatliche Beiträge ohne Vorauszahlungen sind allerdings selbst bei insgesamt dann etwas höheren Kosten besser, weil Verbraucher im Streitfall ihrem Geld nicht hinterherlaufen müssen.

Was ist bei Kündigungen zu beachten?

Singlebörsen und Erotikportalen mit Vertragsbindung kann zum Ende der vereinbarten Laufzeit gekündigt werden. Partnervermittlungen sind nach Angaben der Verbraucherzentralen dagegen jederzeit fristlos kündbar. Es müssen dann nur die bis dahin erbrachten Leistungen bezahlt werden. Bei automatischen Vertragsverlängerungen empfehlen Verbraucherexperten eine rechtzeitige Kündigung per Einwurfeinschreiben – am besten zeitnah nach Vertragsschluss.

Was hat es mit der Widerrufsfrist auf sich?

Die Anmeldung bei einer Partnervermittlung kann innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsschluss widerrufen werden. Eine E-Mail reicht. Fordert der Anbieter im Fall des Widerrufs einen Wertersatz von teils mehreren Hundert Euro, sollte dieser nicht voreilig gezahlt werden. Betroffene sollten rechtlichen Rat suchen. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass ein Wertersatz von bis zu 75 Prozent unzulässig ist.

Was passiert mit den Daten?

Alle persönlichen Daten sollten nach Vertragsende gelöscht werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fordert den Anbieter ausdrücklich dazu auf und lässt sich die Datenlöschung schriftlich bestätigen.

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