Klaus-Michael Kühne: Hamburg bekommt neue Oper in der Hafencity | ABC-Z

In der Hamburger Hafencity soll eine neue Oper entstehen. Die Stadt und die Kühne-Stiftung hätten sich auf den Neubau einer Oper verständigt, teilte die Senatspressestelle mit. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sowie Vertreter der Kühne-Stiftung wollen den Vertrag zur Planung und Realisierung am Freitagmittag im Hamburger Rathaus vorstellen.
Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hatte angekündigt, für den Neubau bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Stadt stellt das Grundstück zur Verfügung und kümmert sich auch um die Infrastruktur. Hamburgs Kultursenator Brosda hatte das Kühne-Angebot als „großartige mäzenatische Geste“ bezeichnet, „die wir auch gerne annehmen würden“.
Kritik an Bauvorhaben
Im Frühjahr 2022 hatte Kühne das erste Mal angekündigt, dass er gerne den Bau eines Opernhauses in seiner Heimatstadt finanzieren würde. Nach anfänglicher Skepsis ließen sich die Vertreter der Stadt auf die Verhandlungen ein. Anfang der Woche erschien der Unternehmer dann nicht bei einem Notartermin, bei dem die Einzelspende in Höhe von 330 Millionen Euro final beschlossen hätte werden sollen.
In den vergangenen Monaten hatte es Kritik an dem Vorhaben gegeben. Wie der NDR berichtete, hält etwa der Denkmalschutzbund für „weder baukulturell noch finanziell“ verantwortbar, die alte
Staatsoper einer unklaren Zukunft zu überlassen und stattdessen für viel
Geld einen Neubau in der Hafencity zu errichten. Die bestehende Staatsoper an der Dammtorstraße aus dem Jahr 1955 steht unter Denkmalschutz und ist sanierungsbedürftig. Kultursenator Brosda hatte angekündigt, dass es für eine andere Nutzung schon Ideen gebe.
Jürgen Zimmerer, Kolonialismus-Forscher an der Universität Hamburg, kritisierte laut dem NDR zudem den geplanten Standort, da dies ein zentraler Ort der Erinnerung an koloniale Verbrechen in Deutschland sei. Der Steuerzahlerbund forderte eine „seriöse und belastbare Planung“, um das Risiko steigender Kosten zu verringern, die dann wiederum die Steuerzahler tragen müssten.