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Kaum Zoll-Folgen erwartet: Für Siemens Healthineers läuft es besser als erwartet | ABC-Z


Kaum Zoll-Folgen erwartet

Für Siemens Healthineers läuft es besser als erwartet

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Ungeachtet mauer China-Geschäfte legt Siemens Healthineers einen soliden Jahresstart hin. Vor allem in Amerika läuft es. Die Prognose wird bestätigt. Übergeordnet rückt die Frage nach der Eigentümerstruktur zunehmend in den Fokus. Noch immer hält Siemens drei Viertel der Anteile.

Der Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers ist trotz einer anhaltend mauen Nachfrage aus China besser in sein Geschäftsjahr gestartet als erwartet. „Wir sind stark in das Jahr gestartet“, sagte Vorstandschef Bernd Montag. Der Auftragseingang für Geräte vom Röntgengerät bis zur Laborstraße lag mehr als ein Fünftel über dem Umsatz.

Siemens Healthineers 57,60

Der Umsatz sei im ersten Quartal 2024/25 um knapp sechs Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Siemens-Tochter in Erlangen mit. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern (Ebit) kletterte zwischen Oktober und Ende Dezember um elf Prozent auf 822 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit knapp 5,4 Milliarden Euro Umsatz und einem Ebit von 802 Millionen Euro gerechnet.

An seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) hielt Siemens Healthineers fest. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis um fünf bis sechs Prozent zulegen und das Ergebnis je Aktie auf 2,35 bis 2,50 (Vorjahr: 2,23) Euro steigen. Im ersten Quartal lag es mit 51 Cent leicht über Vorjahr.

Wenig Sorgen macht sich der Dax-Konzern derweil wegen der angekündigten Einfuhrzölle in die USA. „Ich teile grundsätzlich die Besorgnis über einen globalen Handelskrieg“, sagte Vorstandschef Montag. Die Branche sei zwar nicht immun gegen solche Entwicklungen, eine intakte Gesundheitsversorgung habe jedoch für die meisten Regierungen Vorrang. Finanzchef Jochen Schmitz ergänzte, unter dem Strich hätten die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle gegen Mexiko und China „geringe Auswirkungen“ auf das Geschäft. Der Gegenwind durch die Zölle und der Rückenwind durch den stärkeren Dollar glichen sich weitgehend aus.

Mit Blick auf die einzelnen Sparten entwickelte sich das Geschäft in Amerika mit einem Plus von 14 Prozent am besten, in Deutschland legte der Umsatz um 10 Prozent zu. China verzeichnete allerdings erneut ein Umsatzminus von sieben Prozent. Dort geht die Regierung gegen Korruption im Gesundheitswesen vor, was die Branche immer noch verunsichert. In der Folge rechnet das Unternehmen für die erste Hälfte des Geschäftsjahres mit geringeren Einnahmen, danach wird der Umsatz auf Vorjahresniveau gesehen.

Die höchste operative Umsatzrendite verzeichnete Healthineers im Geschäft mit bildgebenden Geräten wie MRT und CT; sie lag mit 18,7 Prozent allerdings aufgrund von Sondereffekten leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Krebsmedizin-Tochter Varian schraubte die Rendite auf 17,1 Prozent.

Siemens Healthineers gehört zu 75 Prozent der Siemens AG. Deren Finanzvorstand Ralf Thomas, der auch Aufsichtsratschef von Siemens Healthineers ist, hatte die Mehrheitsbeteiligung an der Tochter aber zuletzt infrage gestellt. Wer der beste Eigentümer für die Medizintechnik-Tochter sei, werde man sich bis Ende des Jahres überlegen. Ein Aktienpaket von rund fünf Prozent – das allein gut drei Milliarden Euro wert ist – will Siemens ohnehin verkaufen, um die Übernahme der US-Softwarefirma Altair zu finanzieren.

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