Kampagne gegen Habeck und Grüne: Russland soll Sabotage deutscher Autos steuern | ABC-Z

Kampagne gegen Habeck und Grüne
Russland soll Sabotage deutscher Autos steuern
05.02.2025, 11:11 Uhr
Bauschaum im Auspuffrohr und ein Foto von Robert Habeck am Tatort: Hinter den Attacken auf hunderte Autos werden schnell radikale Klimaaktivisten vermutet. Nun deuten die Spuren allerdings in Richtung Russland. Offenbar geht es darum, Hass auf die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten zu schüren.
Deutsche Sicherheitsbehörden machen Russland für eine Sabotageserie verantwortlich, bei der bundesweit Hunderte Autos beschädigt wurden. Nach Informationen des „Spiegel“ wurden mehr als 270 Fahrzeuge in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bayern Ziel der Attacken. Bei den Angriffen wurden die Auspuffrohre mit Bauschaum verstopft. An den Tatorten hinterließen die Saboteure Aufkleber mit dem Slogan „Sei grüner!“ und einem Foto von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
Der Verdacht fiel zunächst auf radikale Klimaaktivisten. Inzwischen gingen die Behörden jedoch von einem anderen Hintergrund aus: Bei einer Polizeikontrolle im brandenburgischen Schönefeld waren im Dezember in der Nähe eines Tatorts drei Verdächtige aus Süddeutschland festgestellt worden, ein Serbe, ein Bosnier und ein Deutscher. Bei Wohnungsdurchsuchungen stellten die Ermittler später mehrere Dosen mit Bauschaum sowie Handys und Laptops sicher, wie es in dem Bericht heißt.
Einer der Beschuldigten gab dem Magazin zufolge inzwischen gegenüber den Ermittlern an, sie seien von einem russischstämmigen Serben zu den Attacken angestiftet worden. Über den Messengerdienst „Viber“ habe der Auftraggeber ihnen detaillierte Instruktionen für die Sabotageaktionen gegeben. Für jedes beschädigte Fahrzeug sei ihnen ein Honorar von 100 Euro versprochen worden. Als Arbeitsnachweis sollten sie Fotos der lahmgelegten Autos schicken. Ein Teil des Geldes, mehrere Tausend Euro, soll den Verdächtigen bereits überbracht worden sein.
Sicherheitskreise sprechen von einer gezielten Kampagne mit der Absicht, im Bundestagswahlkampf Hass auf die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten Habeck zu schüren. Seit Längerem warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz vor einer möglichen Einflussnahme Russlands auf die vorgezogene Wahl am 23. Februar.